Eigentlich sollte die Sanierung des Kinder- und Familienzentrums Beckedorfer Straße schon längst abgeschlossen sein. Doch weil es während der Arbeiten zu einem Wasserschaden kam, verzögerte sich das Vorhaben. Für den Vegesacker Beirat stellte sich allerdings die Frage, ob der nicht hätte verhindert werden können. Genau das sollte Immobilien Bremen prüfen. Nun liegt das Ergebnis vor.
Dass die Kita überhaupt zur Baustelle wurde, liegt an einem Schimmelbefall, der in einem Schlafraum festgestellt wurde. Doch das war nicht der einzige Mangel. Darüber hinaus musste auch ein Wasserschaden behoben werden. Als der beseitigt wurde, kam es zu einem weiteren. Das erstaunte unter anderem Andreas Kruse (CDU). "Ich bin selbst Handwerker und schaue immer auf die Wetterkarte, wenn ich arbeite", sagte der stellvertretende Beiratssprecher im November. "Wenn ich weiß, dass eine Regenfront angekündigt und das Dach aber noch nicht ganz fertig ist, dann decke ich es mit einer Plane ab." So hätte der Wassereintritt verhindert werden können.
Kein Schutz möglich
Nach den Worten von Fabio Cecere lässt sich das allerdings nicht so pauschal sagen. "Denn es handelt sich hier um zwei unterschiedliche Schadensbilder", erklärt der Sprecher von Immobilien Bremen. "So ist es während der Dacharbeiten an noch nicht ganz fertiggestellten Stellen der neuen Dachabdichtung zu einem Wassereintritt in vier Räumen gekommen." Grund hierfür sei ein starker Regenguss gewesen. Schützen hätte man sich davor aber nicht können. Schließlich komme das Dach auf eine Fläche von 1000 Quadratmetern, die nicht in Gänze provisorisch hätte abgedeckt werden können. Hinzu käme, dass die alte Lage der Dachabdichtung noch existierte. Insofern sei nicht damit zu rechnen gewesen, dass an einigen Stellen Wasser durchsickern kann. Zudem habe es sich um eine zeitlich eng getaktete Sofortmaßnahme gehandelt, die zügig umgesetzt werden musste.
Cecere zufolge musste die neue Abdichtungslage mit der Schalung verbunden und durch die alte Lage in die darunter liegende Schalung verschraubt werden. "Da die alte Dachhaut aus mehreren Schichten besteht, hat sich aber – aufgrund alter Undichtigkeiten an der obersten Lage – in den Zwischenräumen der nächsten Lage Wasser gesammelt", sagt er. "Diese ist teilweise an den Durchdringungen der Schrauben ausgetreten und führte lediglich zu ein paar feuchten Stellen am Holz, die aber ausreichten, um die Freimessung für die Schimmelbelastung nicht zu bestehen." Einen Grund, die Baufirma in Regress zu nehmen, sehe Immobilien Bremen deshalb aber nicht. "Schadensersatzansprüche sind nicht geltend gemacht worden, da die Sachlage die nicht zulässt", so der Sprecher.
Kritik an Umzugsplänen
Weitere Verzögerungen bei der Sanierung habe es indes nicht gegeben. "Der reguläre Betreuungsbetrieb wird nach den Osterferien wieder aufgenommen", sagt Cecere. Bis dahin werden die Kinder an verschiedenen Standorten im Stadtteil betreut. Nach den Worten von Guido Bröring veranschlagt Kita Bremen als Träger der Einrichtung fünf Tage für den Umzug der Gruppen zurück an die Beckedorfer Straße. "Wir können in keiner Weise nachvollziehen, dass die Rückkehr gleich mehrere Tage dauern soll", sagte der Elternvertreter während der jüngsten Sitzung des Vegesacker Beirates. Hinzu käme, dass damit fünf weitere Schließtage verbunden seien. "Und das, nachdem wir bereits ein Jahr voller Probleme hinter uns haben", erklärte er.
Aus diesem Grund haben die Eltern Kita Bremen darum gebeten, den Umzug vorwiegend auf das Wochenende zu verlegen. "Dies wurde uns vonseiten des Trägers zugesichert", so der Elternvertreter. "Trotzdem erreichte uns nun – und zwar ohne vorherige Absprache – ein Brief, in dem doch von einer fünftägigen Schließung die Rede ist." Für die Eltern bedeute das, dass sie zum Beispiel Urlaub nehmen müssten, um ihre Kinder an diesen Tagen betreuen zu können.
Maximilian Neumeyer (CDU) wusste dem Gremium zu berichten, dass der Träger während der umzugsbedingten Schließzeit eine Notbetreuung plane. Die stünde allerdings nur 15 Kindern offen. Nach den Worten von Elternsprecher Guido Bröring kommt die Einrichtung aber auf 120 Mädchen und Jungen.
Wie Kita Bremen die Lage sieht, erfahren Eltern und Stadtteilpolitik im Februar. Eigentlich war der städtische Träger bereits für die Januar-Sitzung des Beirates eingeladen. Zu der konnte der Eigenbetrieb aber keine Referenten entsenden. Deshalb soll die Debatte nun im kommenden Monat nachgeholt werden.