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Vegesack Marketing 60.000 Euro für eine neue Strategie

Eine Belebung der Innenstadt, neue Impulse für den Stadtteil - das erhofft sich der Strategie-Beirat des Vegesack Marketings von einer Agentur-Beratung vor Ort und der Entwicklung eines neuen Strategiepapiers.
07.12.2022, 15:01 Uhr
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60.000 Euro für eine neue Strategie
Von Iris Messerschmidt

Nicht weniger als die Zukunft der Vegesacker Innenstadt beziehungsweise des Stadtteils hat der sogenannte Strategie-Beirat während der jüngsten Sitzung beraten. Beziehungsweise die Chance, diese positiv zu beeinflussen. Gelingen soll dies durch eine Agentur, von der sich nun die Beteiligten neue Impulse verprechen. Im Strategie-Beirat stecken rund 25 Personen die Köpfe zusammen, um über die strategische Entwicklung des Stadtteils und des Marketings diskutieren.

Zwei Mal im Jahr besprechen sich die Mitglieder aus Wirtschaftsförderung, Behörden und weiteren Vertretern vor Ort über Pläne für den Standort. "Der Strategie-Beirat hat immer das Wohl Vegesacks im Blick", sagt Jörn Gieschen – jetzt gegebenenfalls mit neuen Plänen. Für eine entsprechende Beratung stehen laut dem Geschäftsführer des Vegesack Marketings bis zu 60.000 Euro der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Kristina Vogt, zur Verfügung. "Das Geld wird zielgerichtet eingesetzt. Dafür haben wir eine Ausschreibung gemacht, vier Spezialisten sind jetzt gefordert, uns ein entsprechendes Beratungsangebot zu unterbreiten."

Strategie wird aktualisiert

Eine neue Strategie, kann das helfen? "Das letzte Standortpapier stammt aus 2011. Daraus ist damals zum Beispiel die gesamte Veranstaltungsstrategie und damit Konzepte wie das Vegefest oder der Winterspaß mit der Eishalle entstanden. Auch die Strukturen des Vegesack Marketing und die Kernaufgaben wurden dort festgezurrt und dienten bis heute als Kompass", erklärt Jörn Gieschen den Hintergrund. Allerdings: Ob die aktuellen Zielrichtungen, Konzepte und Events auf Dauer so bleiben können, das soll nicht zuletzt durch die Aktualisierung der Strategie festgestellt werden. Vor dieser Entwicklung hat der Strategie-Beirat allerdings die Beratung gestellt. Und diese Beratung, das hat die letzte Besprechung der Beirats-Mitglieder ergeben, soll laut Jörn Gieschen an bestimmte Bedingungen geknüpft werden.

"Wir sind uns durchaus im Klaren darüber, dass es häufig Missverständnisse gibt, so manch einer die Nase rümpft, wenn von einer neuen Strategie die Rede ist." Neuen Strategien, die für teuer Geld eingekauft und in der Schublade verschwinden werden – diesen Gedanken an Steuerverschwendung will der Strategie-Beirat durch entsprechende Vorgaben von vornherein ausschließen: "Es muss auf jeden Fall direkt vor Ort und mit allen Beteiligten an entsprechenden Ideen und Konzepten gearbeitet werden", ist beispielsweise eine der Ausschreibungsanforderungen.

"Ich weiß, es hat schon viele Studien zu Vegesack gegeben", so Jörn Gieschen. Dennoch wirbt er für dieses Projekt, das ja eben keine Studie sondern ein konkreter Plan werden wird. Für ihn und den Strategie-Beirat ist eine weitere Forderung, dass es konkrete Pläne in dem künftigen Strategie-Papier geben muss: "Das wichtigste ist ganz klar, dass am Ende konkrete Maßnahmen stehen, die auch umgesetzt werden können. Das am Ende Strategien entstanden sein werden, die uns aufzeigen, wer, was, wie macht, und wie es finanziert wird", so die Hoffnung des Geschäftsführers auf positive Effekte für den Stadtteil.

Alle ins Boot holen

Dazu, und dies sei ebenfalls eine Anforderung an die vier Spezialisten der Ausschreibung, "es müssen alle Vegesacker mit ins Boot geholt werden". Die Präsenz der Agentur vor Ort solle zu einem intelligenten Weg führen, um alle Akteure unter ein gemeinsames Dach für ein gemeinsames Ziel zu bringen. "Das bedeutet nicht nur Gastronomie, Kulturschaffende und Geschäftsleute zu vereinen, sondern auch die entsprechenden Behörden in das entsprechende Konzept zu integrieren, beispielsweise Umweltbetrieb oder Bauamt, wenn es die jeweilige Strategie notwendig macht."

Darüber hinaus möchte der Strategie-Beirat auch die Menschen mit ins Boot holen, die sonst eher weniger präsent sind. "Menschen, die beispielsweise bei Umfragen gar nicht vorkommen. Personengruppen, die eher wenig ihre Stimme erheben", haben Jörn Gieschen sowie der Strategie-Beirat dabei im Blick. "Allein ein Drittel der Bewohner sind Menschen mit Migrationshintergrund." Aber auch junge und ältere Stadtteil-Bewohner sowie Familien sollen angesprochen werden, ihre Bedürfnisse und Ansichten mitteilen, damit Strategien entwickelt werden können, die eine Belebung Vegesacks zur Folge haben, "die Wohnen, Genießen, Kultur, Einkaufen miteinander verbinden, die Vegesack auch in Zukunft zu einem Zentrum der Begegnung machen", wünscht sich Jörn Gieschen. 

Ein Erfolg würde sich im Übrigen für den Vegesack Marketing-Geschäftsführer abzeichnen, wenn es am Ende Strategien wären, die sich mittelfristig umsetzen ließen und eine "lebendige Innenstadt in neuem Sinn" ergeben würden. Laufe alles nach Plan, sieht der Geschäftsführer auch den sogenannten "Kick-off" noch in diesem Jahr, in Form eines ersten konkreten Gespräches mit der ausgewählten Beratungsagentur.

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