Bremen gibt in diesem Jahr insgesamt 82 Millionen Euro für die Sanierung öffentlicher Gebäude wie Schulen, Turnhallen und Kitas aus. Darauf hat sich die Landesregierung in dieser Woche verständigt. Viele Maßnahmen wurden bereits in vorangegangenen Jahren genehmigt, aber noch nicht vollständig umgesetzt.
32 Millionen Euro wurden im Gebäudesanierungsprogramm 2021, das der Senat jetzt beschlossen hat, für neue Sanierungsprojekte, Kostensteigerungen bei bereits beschlossenen Vorhaben und nicht vorhersehbare notwendige Sofortmaßnahmen eingeplant. Das Geld wird schrittweise in 2021 und in den Folgejahren benötigt, da sich Planung und Bau in vielen Fällen über mehrere Jahre hinziehen. Die höchste Einzelsumme ist bei den jetzt neu aufgenommene Projekten für die energetische Sanierung der denkmalgeschützten Turnhalle an der Grundschule Fährer Flur vorgesehen. 3,2 Millionen Euro wurden dafür eingeplant.
„Der Schwerpunkt der Investitionen liegt auch 2021 im Bereich Kinder und Bildung“, wird Finanzsenator Dietmar Strehl (Grüne) in einer Mitteilung zitiert. „Der Neubau, die Sanierung und Erweiterung von Schulen, Turnhallen und Kitas sind für uns wichtige Anliegen. Auch der Klimaschutz wird durch zahlreiche Projekte zur energetischen Gebäudesanierung vorangetrieben. Dadurch schaffen wir attraktive Lehr- und Lernumgebungen“, so Strehl weiter.
Die Halle Ludwig-Jahn-Straße, gebaut in den 1920er-Jahren, wurde ursprünglich als Verwaltungsgebäude und Kulturhaus samt Bühne und multifunktionalem Saal genutzt; später dann als Turnhalle der Grundschule Fährer Flur. Der Zustand der Halle beschäftigte Sportler und Kommunalpolitiker bereits seit Jahren. Immer wieder wurde über herabfallenden Putz und Schimmel im Gemäuer berichtet. Mit dem Beschluss des Gebäudesanierungsprogramms ist nun eine Verbesserung der Situation in Sicht.
Mehr als eine Million Euro
Freuen können sich auch die Sportler, die im Stadion Vegesack trainieren. In diesem Fall kommt die gute Nachricht aus Berlin. Wie zahlreiche andere in Bremen anstehende Sanierungsprojekte, war das Vorhaben „Bau eines neuen Umkleidegebäudes“ im Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereich Sport, Jugend und Kultur“ (SJK) angemeldet.
Am Mittwoch stand schließlich fest: Der Bund beteiligt sich mit mehr als einer Million Euro an den Kosten für einen Ersatzneubau. Das teilten die Bundestagsabgeordneten Uwe Schmidt (SPD) und Elisabeth Motschmann (CDU) in Pressemitteilungen mit.
Anlässlich der Entscheidung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages zur Mittelvergabe aus dem Programm SJK erklärte Uwe Schmidt: „Das Stadion Vegesack benötigt dringend ein neues Umkleidegebäude. Der Bund wird sich an den Kosten für einen Ersatzneubau mit 1.155.600 Euro beteiligen. Das derzeitige Umkleidegebäude ist fast 100 Jahre alt und hinsichtlich Raumaufteilung, Ausstattungsstandards sowie vom Grundrisszuschnitt nicht mehr zeitgemäß. Das neue Gebäude wird die Sport- und Freizeitfläche insgesamt aufwerten und die langfristige Nutzung des Stadions Vegesack als zentrale Sportbetriebsfläche sicherstellen."
Elisabeth Motschmann, die auch auf die Förderung der Bremer Bezirkssportanlage Süd mit weiteren 2.469.600 Euro hinweist, betont: „Schon bald können die Sanierungsarbeiten beim Vegesacker Stadion und auf der Bezirkssportanlage Süd beginnen. Gerade in der jetzigen Phase der Pandemie, ist es von herausragender Bedeutung, den Sport bestmöglich auf den Startschuss vorzubereiten und marode Anlagen zu sanieren.“
Mit dem Nachtrag zum Bundeshaushalt 2020 stellt der Bundestag insgesamt weitere 600 Millionen Euro für das Bundesprogramm SJK zur Verfügung. Hintergrund ist der bundesweit erhebliche Sanierungsbedarf der kommunalen Infrastruktur. Der Bundeszuschuss liegt zwischen 0,5 und drei Millionen Euro pro Projekt. Im Bremer Gebäudesanierungsprogramm sind für den Neubau der Umkleidekabinen am Stadion Vegesack 495.208 Euro für 2021 eingeplant.