Die Gäste kamen am Donnerstag nicht nur mit Glückwünschen. Zum Jubiläumsempfang anlässlich des 50. Jahrestags der Museumseröffnung im Schloss Schönebeck hatte Vegesacks Ortsamtsleiter Heiko Dornstaedt einen Scheck mitgebracht. Und Claas Rohmeyer, stellvertretender Sprecher der Kulturdeputation, machte dem Heimat- und Museumsverein für Vegesack und Umgebung eine Zusage: "Gemeinsam mit der Kulturbehörde werden wir unsere Kulturgüter gut durch den Winter bringen." Damit spielte er auf die Heizkosten für das Schloss an. Ein Kulturgut aus Holz, unbeheizt und feucht, sei undenkbar. Das gelte auch für die Burg Blomendal.
Seit dem 27. Oktober 1972 befindet sich die Ausstellung des Vereins im Schönebecker Schloss. Es ist seither auch unter dem Namen "Heimatmuseum Schloss Schönebeck" bekannt. Gegründet wurde der Heimat- und Museumsverein für Vegesack und Umgebung im Jahr 1911, "also vor genau 111 Jahren", so der Vorsitzende Holger Schleider, der die Geschichte des Vereins sowie des Schlosses zusammenfasste und einen Überblick über die Schwerpunkte der Ausstellung gab.
Am 12. Dezember 1911 eröffnete der Verein sein erstes Museum im Havenhaus Vegesack, 1926 zog die Ausstellung ins Suhrhaus an der Buchtstraße (heute Rohrstraße) um. Von 1935 bis 1972 befand sich das Museum im Logenhaus an der Weserstraße. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab der Verein das Haus an die Loge zurück. Eine Vereinbarung mit der Stadt ermöglichte 1972 schließlich den Umzug ins Schloss Schönebeck.
Derzeit betreiben 50 ehrenamtliche Mitarbeiter das Museum. "Weitere ehrenamtliche Mitarbeiter können wir immer gebrauchen", betonte der zweite Vorsitzende Klaus Gawelczyk. Er informierte über die aktuellen Projekte des Vereins. Dazu gehörte jüngst der Ausbau der digitalen Infrastruktur. Außerdem ließ der Verein Audiodateien für 27 Exponate erstellen. Kirsten Paffhausen aus dem Kulturressort überbrachte die Grüße von Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz und erinnerte an die Worte von Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte: "Er bezeichnete das Heimatmuseum Schloss Schönebeck bei einem Besuch als Focke-Museum des Nordens."