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Kanalbau in Aumund-Hammersbeck Schneidemühler Straße: Ein Bauprojekt – sechs Abschnitte

Gut eineinhalb Jahre wird es dauern, bis die alte Kanalisation in der Schneidemühler Straße durch eine neue ersetzt sein wird. In dieser Zeit wird die Straße nicht immer mit dem Auto zu erreichen sein.
21.03.2024, 06:00 Uhr
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Schneidemühler Straße: Ein Bauprojekt – sechs Abschnitte
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Muffenschäden, Rohrbrüche, Risse: Die Kanalisation in der Schneidemühle Straße ist in die Jahre gekommen und muss dringend erneuert werden. Alles in allem werden die Arbeiten voraussichtlich gut eineinhalb Jahre dauern. Da es in dem Bereich aber mehrere Wendehämmer gibt, werden die Anwohnerinnen und Anwohner ihre Häuser temporär nicht mehr erreichen können – zumindest nicht mit dem Auto.

Nach den Worten von Thorben Hamann wird die Kanalisation in offener Bauweise ausgetauscht. "Außerdem werden die Hausanschlussleitungen bis zur Grundstücksgrenze erneuert", sagte der zuständige Projektleiter von Hansewasser während der jüngsten Sitzung des Vegesacker Beirates. "Darüber hinaus übernehmen wir im Auftrag des Amtes für Straßen und Verkehr verschiedene Leistungen." Dazu gehöre etwa, dass die Fahrbahn neu asphaltiert wird.

Die Maßnahme teilt sich in sechs Bauabschnitte auf. Der erste betrifft die Straße Am Grenzknick und wird voraussichtlich 55 Tage dauern. Ein Teil der Straße muss zwar gesperrt werden, erreichbar ist sie aber trotzdem. In einem zweiten Schritt wird im Bereich Am Grenzknick / Landsberger Straße gearbeitet. Die Sperrung soll rund 167 Tage dauern. In dieser Zeit können lediglich Rettungsfahrzeuge den Bereich passieren. Dafür wird die Baugrube mit Stahlplatten überdeckt.

Fußgänger können passieren

Die dritte Phase umfasst den Wendehammer in der Landsberger Straße. Die Bauzeit wird dem Ingenieur zufolge rund 70 Tage betragen. Eine Zufahrt zu den Grundstücken sei aber trotzdem möglich. Ungefähr 96 Tage sollen die Arbeiten zwischen der Landsberger und der Schneidemühler Straße dauern. Die wird dann mit dem Auto nicht mehr zu erreichen sein. Rettungsfahrzeuge können die Baustelle aber passieren. Der fünfte Bauabschnitt umfasst den linken Wendehammer in der Schneidemühler Straße. Er wird voraussichtlich für 56 Tage gesperrt. Die Schneidemühler Straße ist dann aber wieder erreichbar. Im Anschluss daran soll die Kanalisation unter dem rechten Wendehammer erneuert werden. Dafür kalkuliert Hamann eine Bauzeit von 141 Tagen. In dieser Zeit kommen ausschließlich Rettungsfahrzeuge durch. Fußgänger und Fahrradfahrer könnten die Straßen aber während der gesamten Bauzeit uneingeschränkt erreichen, versicherte der Vertreter von Hansewasser.

Aktuell befindet sich das Projekt in der Ausschreibung. "Der Baustart ist für den 8. Juli vorgesehen", so Hamann. "Voraussichtliches Bauende wird dann der 26. Februar 2026 sein."

Für Andreas Kruse (CDU) stellte sich allerdings die Frage, wie beispielsweise Öl oder Möbel angeliefert werden sollen, wenn die Straßen für mehrere Monate gesperrt sind. Thomas Pörschke (Grüne) erinnerte daran, dass auch Pflegedienste in dieser Zeit irgendwie zu ihren Patienten kommen müssen. Und Beiratssprecherin Heike Sprehe (SPD) forderte Parkplätze für die Anwohnerinnen und Anwohner. "Ich kann mir nicht vorstellen, wie man sonst weiter berufstätig sein soll", sagte sie. Schließlich liege die nächste Bushaltestelle relativ weit entfernt.

Keine Mittel für Ersatzparkplätze

Thorben Hamann sicherte dem Gremium zu, dass Anlieferungsverkehre auch während der Bauphase möglich sein werden. Für entsprechende Absprachen sei die Baufirma zuständig. Darüber hinaus kümmere sich das Unternehmen auch um den Müll der Anwohnerinnen und Anwohner. "Die Baufirma wird dafür bezahlt, dass sie die Mülltonnen an einen mit der Müllabfuhr vereinbarten Ort stellt und sie dort auch wieder abholt", ergänzte sein Kollege Arne Schmüser. Ersatzparkplätze wird es ihm zufolge dagegen nicht geben. Dafür stünden keine Mittel zur Verfügung.

Fragen gab es aber nicht nur vom Beirat, sondern auch von Anwohnerinnen und Anwohnern. Die wollten zum Beispiel wissen, ob Haushalte, die noch keinen Anschluss an den Niederschlagswasserkanal haben, jetzt einen bekommen. "Wir tauschen die vorhandenen Regenwasserkanäle aus, bauen aber keine neuen Anschlüsse", sagte Schmüser. "Das Wasser wird dann weiterhin auf dem eigenen Grundstück versickern", ergänzte Hamann.

"Ich bin entsetzt und enttäuscht", sagte Natalie Lorke (CDU). "Genau vor einem Jahr haben wir über dieselben Themen gesprochen." Trotzdem könnten die Vertreter von Hansewasser keine Lösungsansätze präsentieren, kritisierte sie. Der Beirat hat unterdessen erneut einen Forderungskatalog formuliert. Der beinhaltet unter anderem, dass beispielsweise Pflegedienste trotz der Baumaßnahme zu jedem Haus kommen müssen. Darüber hinaus soll geprüft werden, ob die Baugrube über das Wochenende geschlossen werden kann, damit die Anwohnerinnen und Anwohner wenigstens dann ihre Grundstücke auch mit dem Auto erreichen können.

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