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Standortpolitik Wirtschaftsrat fordert Fokus auf Bremen-Nord

Papier ist geduldig. Daher fordert der Wirtschafts- und Strukturrat Bremen-Nord nun, dass vielen Konzepten zugunsten des Stadtbezirks nun politische Initiativen folgen müssen.
17.07.2023, 08:01 Uhr
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Wirtschaftsrat fordert Fokus auf Bremen-Nord
Von Björn Josten
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Die neue Legislaturperiode nimmt der Wirtschafts- und Strukturrat (WIR) Bremen-Nord zum Anlass, seine Themenschwerpunkte für die nächsten Monate zu definieren. An die Koalitionspartner SPD, Grüne und Linke richtet der Zusammenschluss von 230 Betrieben und 40 Einzelpersonen eine deutliche Forderung: Die Koalition möge die vom WIR für Bremen-Nord ausgemachten Handlungsfelder zu Schwerpunkten ihrer politischen Arbeit in den kommenden vier Jahren machen. Bereits während der Koalitionsverhandlungen waren die damaligen Verhandlungspartner angeschrieben worden. Der WIR pochte darauf, Bremen-Nord im Koalitionsvertrag angemessen zu berücksichtigen. Das hat nur bedingt gefruchtet. Worum es dem Wirtschaftsrat geht.

Mittelzentrum Vegesack

Der Wirtschafts- und Strukturrat unterstreicht die Funktion Vegesacks als Mittelzentrum für die benachbarten Ortsteile und das Umland. Große Bauprojekte seien in der Planung oder bereits in der Umsetzung. Allerdings fehle es an einer Standort-Strategie, die die Projekte verbinde und deren Potenzial habe. Diese müsse ganzheitlich, also ressortübergreifend, angelegt sein und Vegesack im Standortwettbewerb positionieren.

Zentrum Blumenthal

Lange war es gefordert, nun gibt es das Sanierungsgebiet für das Blumenthaler Zentrum. Der WIR erwartet nun, dass das Konzept "zügig und professionell" angegangen wird.

Arbeitsmarkt

Die hohe Arbeitslosenquote im Bremer Norden bereitet dem Wirtschafts- und Strukturrat weiterhin Sorgen. Knapp 13 Prozent im Stadtbezirk stünden 5,5 Prozent bundesweit gegenüber. Dass diese Quote zu hoch ist, sei bereits im Integrierten Struktur- und Entwicklungskonzept (Isek) Bremen-Nord von 2019 festgestellt worden. Vorstandsmitglied Bernhard Wies formuliert daher als wichtigstes Ziel, dass Arbeitsplätze vor Ort geschafft würden. Diesbezüglich sei bisher jedoch nichts Konkretes geschehen.

Gewerbeentwicklung

Gleichwohl Wies eher ein Arbeitsplatz- als ein Flächenproblem ausgemacht hat, fordert er, bei den Gewerbeflächen im Bremer Norden nachzulegen. Das Gewerbe-Entwicklungsprogramm (GEP) 2030 wird nach Ansicht des WIR den Herausforderungen in Bremen-Nord nicht gerecht. Daher sei die Stadtpolitik weiterhin gefordert.

Verkehrsinfrastruktur

Der WIR misst dem Bau des Wesertunnels als Teil der Autobahn 281 eine wichtige Bedeutung für den Bremer Norden bei. "Der Tunnel muss zeitnah fertig werden", fordert Wies. Schließlich sei der lang gestreckte Bremer Norden ohnehin ein verkehrstechnisch sensibler Teil der Hansestadt. Der Ringschluss sei für Unternehmen in Bremen-Nord essenziell. "Wir erwarten eine rasche Klärung der Streitigkeiten zwischen Bund und Bremen sowie eine endlich unstrittige und terminlich verlässliche Realisierung", sagt Wies.

Bildungseinrichtungen

"Unser Stadtbezirk hat inzwischen wieder mehr als 100.000 Einwohner. Das wurde maßgeblich vom Zuzug ausländischer Mitbürger beflügelt", stellt Wies fest. Die Entwicklung stelle eine besondere Herausforderung für die Schulen dar, die zudem ein wesentlicher Standortfaktor seien. Daher müsse die Politik auch in diesem Themenfeld tragfähige Lösungen realisieren.

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