Eine Einbruchsserie erschüttert Kaufleute und Budenbeschicker des Weihnachtsmarktes in der Vegesacker Fußgängerzone. Der Geschäftsführer des Vegesack Marketing, Jörn Gieschen, wendete sich jetzt mit einem Hilferuf in den sozialen Medien zu Wort. „Seit zwei Wochen nun schon treiben Einbrecher ihr Unwesen hier.“ Und weiter: „Das Schlimme ist: Auch die Polizei ist hilflos aufgrund mangelnder Ressourcen.“ Der Verein schickt ab heute auf eigene Kosten Sicherheitskräfte auf Patrouille. Die CDU nimmt den Hilferuf unterdessen zum Anlass, mehr Polizeipräsenz für den Bremer Norden zu fordern.
Jörn Gieschen spricht von insgesamt 20 Buden- und Geschäftsaufbrüchen. „Uns sind mittlerweile fünf betroffene Geschäfte bekannt.“ Und die dauerhaft aufgestellten Buden des Winterspaßes hätten teilweise mehr als jeweils einen Aufbruch hinter sich. Gestohlen würden Lebensmittel wie Schmalzkuchen und Bratwürste sowie Glühwein. „Geld lässt kein Aussteller mehr liegen.“ Der Verein tut sich schwer, den Sicherheitsdienst zu bezahlen, da das Budget dafür fehle, doch eine andere Lösung sieht er nicht.
In der Nacht zum Nikolaus sind laut Polizei zudem Einbrecher in die Kajüte eines Schiffes am Hafen eingestiegen. Darüber hinaus sei unter anderem zwei Mal versucht worden, in eine Apotheke in der Fußgängerzone zu gelangen.
Vegesacker CDU kritisiert Innensenator Mäurer
Der CDU-Stadtbezirksverband Vegesack reagiert auf den Hilferuf des Geschäftsführers des Vegesack Marketing mit Entsetzen: „Entsetzt ist die Vegesacker CDU über die Aussage: Die Polizei ist hilflos aufgrund mangelnder Ressourcen. Hier zeigt sich wieder mal die Politik von Innensenator Mäurer. Es fehlt an Personal für die Polizei. Man hat das Gefühl, ganz besonders in Bremen Nord“, schreiben die Nordbremer Bürgerschaftsabgeordneten Silvia Neumeyer und Detlef Scharf in einer Pressemitteilung.
Das will die Polizei so nicht stehen lassen. "Unsere Einsatzkräfte haben ein besonderes Augenmerk auf die Gerhard-Rolfs-Straße und umzu gelegt", betont Pressesprecher Nils Matthiesen. Der Bereich werde unter anderem verstärkt von Streifen kontrolliert.
„Einbruchswellen hat es immer mal wieder gegeben", sagt Neumeyer. "Aber das bedeutet auch, dass wir uns nicht damit zufriedengeben können. Hier muss Innensenator Mäurer tätig werden und mit einer erhöhten Polizeipräsenz und Schwerpunktmaßnahmen in Bremen Nord gegensteuern.“ Die CDU will eine Berichtsbitte für die nächste Sitzung der Deputation für Inneres anfordern.
Die Ermittlungen zu den Einbrüchen dauern indes an. Zeugenhinweise nimmt der Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer 04 21 / 3 62 38 88 entgegen.