Bis die letzten Arbeiten an der Kita Dobbheide abgeschlossen sind, wird es noch einige Wochen dauern. Damit der Betrieb aber trotzdem im September losgehen kann, hat sich der Träger, die Berliner Fröbel-Gruppe, für eine Interimslösung entschieden. Anstatt in Aumund-Hammersbeck startet die Einrichtung zunächst in Fähr-Lobbendorf.
Nach den Worten von Michael Kuhl wird die Kita vorerst in Containern an der Straße Fährer Flur untergebracht. "Die Kita wird in direkter Nähe der Grundschule auf einer städtischen Fläche öffnen", sagt der Sprecher der Fröbel-Gruppe. "Über das Angebot der Stadt sind wir sehr dankbar. Die Container wurden bereits als Ausweichquartier einer kommunalen Kita genutzt und werden derzeit umgebaut."
Wie viele Kinder in dem Interimsbau betreut werden, kann Kuhl noch nicht genau sagen. Das stehe erst fest, wenn das sogenannte Betriebserlaubnisverfahren abgeschlossen ist. "Beantragt wurden zwei Gruppen im Ü3-Bereich mit 40 Plätzen und eine Gruppe im U3-Bereich mit zehn Plätzen", sagt er. Später, wenn die Einrichtung ihr eigentliches Domizil an der Straße Dobbheide beziehen kann, sollen dort insgesamt 80 Mädchen und Jungen betreut werden.
Dass diese Zwischenlösung überhaupt nötig wird, liegt daran, dass sich die Arbeiten in Aumund-Hammersbeck noch einmal verzögert haben. Laut Philip Nitzsche kamen gleich mehrere Bauteile später als zunächst gedacht, sodass die Immobilie nicht, wie ursprünglich geplant, im August an Fröbel übergeben werden kann. "Jetzt läuft es aber sehr zügig", sagt der Geschäftsführer der Rhein Group. Das Bremer Unternehmen fungiert bei diesem Projekt sowohl als Investor als auch als Bauherr.
In diesen Tagen kümmern sich Handwerker unter anderem um die Fassade. "Die Arbeiten sind schon relativ weit und dürften in zwei Wochen abgeschlossen sein", sagt er. Im Inneren werde gerade der Vinylboden verlegt. Damit würden nur noch die Innentüren fehlen. Darüber hinaus werde zurzeit das Außengelände gestaltet. "Alle Aufträge sind vergeben", betont der Geschäftsführer.
Probleme gab es nicht nur in den vergangenen Monaten, sondern von Anfang an. So verzögerte unter anderem die Corona-Pandemie das Projekt. Als die Rhein Group den Rohbau abnehmen wollte, stellte sie einige Mängel fest, die daraufhin beseitigt werden mussten. Darüber hinaus wurden mehrfach Materialien von der Baustelle gestohlen. Das führte nicht nur zu Gesprächen mit der Versicherung, sondern auch zu Nachbestellungen. Eine weitere Herausforderung seien die Kostensteigerungen von 20 bis 30 Prozent. "Teilweise scheitern Projekte, weil die Bauherren sie nicht finanzieren können. Daran lag es in diesem Fall aber nicht", sagt er. Grund für die Verzögerungen seien ausschließlich organisatorische Probleme gewesen.
Hinzu kommt, dass der Mietvertrag erst im Juli vergangenen Jahres geschlossen worden sei. "Wir haben auf unser Risiko 3,5 Millionen Euro investiert", sagt er. Vor der Vertragsunterzeichnung habe das Unternehmen lediglich eine Zusage von Fröbel und der Bildungsbehörde gehabt, dass die Kita in dem Gebäude einziehen wird. "Trotzdem haben wir ziemlich viel gemacht", erzählt Nitzsche. "Im vergangenen Jahr mussten wir das Projekt allerdings so lange stoppen, bis der Mietvertrag unterschrieben war."
Aktuell geht Philip Nitzsche davon aus, dass die Arbeiten am 15. September abgeschlossen und die Räume anschließend an Fröbel übergeben werden können. Dann kann der Träger damit beginnen, die Kita einzurichten. So müssen etwa mehrere Wickeltische sowie eine Küche eingebaut werden. Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, kann Fröbel eine Betriebserlaubnis beantragen und die Kita Dobbheide eröffnen.
Neben Fröbel wird auch das Unternehmen Viva Fitness aus Quakenbrück in das Gebäude ziehen. "Das Fitnessstudio wird wahrscheinlich Ende Oktober eröffnen", sagt Nitzsche. "Angedacht ist, dass die Fitnessangebote im ersten Obergeschoss untergebracht werden und das Staffelgeschoss für einen Wellnessbereich genutzt wird." Ein entsprechendes Konzept hierfür erarbeitete das Unternehmen gerade.

Das Kita-Gebäude an der Dobbheide: Zurzeit kümmern sich Handwerker unter anderem um die Fassade.