Dass Vereine und Institutionen von den sogenannten Globalmitteln der Beiräte profitieren können, ist gut. Schließlich bereichern diese Initiativen das gesellschaftliche Leben in den Stadtteilen. Ohne sie gäbe es keine Ferienprogramme für Kinder und deutlich weniger Möglichkeiten, Sport zu treiben. Allerdings ist auch das Budget der Beiräte endlich. Dem Stadtteilparlament in Vegesack zum Beispiel stehen in diesem Jahr gut 86.000 Euro zur Verfügung. Und diese Summe muss unter allen, die einen Antrag gestellt haben, aufgeteilt werden.
Nicht nur deshalb ist es angezeigt, dass sich die Vereine bescheiden zeigen. Das gelingt allerdings nicht allen, wie die erste Vergaberunde in Vegesack gezeigt hat. Besonders sticht dabei der Antrag des Schäferhundevereins Lesummünde hervor. Der hat 16.144,94 Euro für die Sanierung seines Vereinsheims gefordert. Rein rechtlich gesehen ist die Eingabe vollkommen in Ordnung. Denn Globalmittel kennen keine Obergrenze. Problematisch ist der Antrag aber trotzdem – und zwar moralisch: Je mehr Geld ein einzelner Verein fordert, desto weniger Institutionen können insgesamt profitieren. Dabei muss es genau umgekehrt sein: Die Beiratsmittel müssen so vielen Initiativen wie möglich zugutekommen. Nur so bleibt das Angebot im Stadtteil vielfältig.
Schwierig ist zudem der Verwendungszweck. Natürlich brauchen die Schäferhundefreunde ein Vereinsheim. Und natürlich muss das auch in Schuss sein. Nur sind die Globalmittel dafür der falsche Topf. Schließlich handelt es sich dabei um Steuergelder. Die Allgemeinheit würde also – zumindest zum Teil – für die Sanierung aufkommen. Ohne davon direkt etwas zu haben. Damit unterscheidet sich der Antrag deutlich von den meisten anderen: Gefördert wurden beispielsweise die Pappbootregatta, der Vegesacker Kindertag oder die Stiftung Haus Kränholm, die allesamt etwas für jedermann anbieten.
Allerdings hat der Beirat in dieser Angelegenheit Verantwortungsbewusstsein bewiesen und das einzig richtige getan: den Antrag des Schäferhundevereins abgelehnt.