"Mit Heiko Dornstedt geht einer der ganz großen unter den Bremer Ortsamtsleitern in den Ruhestand – also im übertragenen Sinne", stellte Andreas Bovenschulte (SPD) fest, der in diesem Moment neben dem scheidenden Chef der Vegesacker Stadtteilverwaltung steht und mindestens einen Kopf größer ist. Bremens Bürgermeister zählte zu den rund 80 Gästen, die Heiko Dornstedt am Donnerstagvormittag nach 48 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet haben. Mit Blick auf die maritime Tradition könne man aber auch sagen, Dornstedt verlässt die Kommandobrücke in Vegesack, erklärte Bovenschulte. Wie kaum ein Zweiter sei er mit dieser Tradition verbunden. "In all seinen Dienstjahren hat er das Maritime hochgehalten und gelebt", sagte er.
Bovenschulte verwies im Vegesacker Geschichtenhaus darauf, dass Dornstedt sich nach knapp 20 Jahren als stellvertretender Ortsamtsleiter 2008 für den Chefposten in Vegesack bewarb. "Die Wahl ging erwartungsgemäß mit 14 zu eins aus", sagte der Bürgermeister. "Das zeigt, dass Heiko Dornstedt eine Reputation über Parteigrenzen hinaus erworben hat." Zeitgleich erinnerte Bovenschulte daran, dass der Vegesacker sein Amt nicht gleich antreten konnte. Zu der Zeit sei es Mode gewesen, dass die unterlegenen Kandidaten gegen das Wahlergebnis klagen. "Aber das hast Du überstanden", sagte er. So konnte Dornstedt mit einigen Monaten Verspätung zum Ortsamtsleiter ernannt werden.
"Heiko Dornstedt ist eine Kombination aus Unaufgeregtheit, Sachlichkeit und großer Entschiedenheit in der Sache", stellte Bovenschulte fest. "Er ist eine sehr freundliche Person. Wenn man ihm aber inhaltlich quer kommt, weiß er die Interessen Vegesacks zu verteidigen."
Für den neugewählten Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik wird es schwer, in so große Fußstapfen zu treten, so Andreas Bovenschulte. "Aber man tritt ja nicht immer in die gleichen Fußstapfen, sondern geht seinen eigenen Weg."
Die übrigen Gäste, zu denen Vertreter des Beirates, der Bürgerschaft, der Nordbremer Verwaltung sowie weitere Akteure aus dem Stadtteil zählten, erhoben sich zum Abschied von ihren Plätzen und klatschten Beifall.