Vor etwas mehr als 40 Jahren wandte sich der Schauspieler Karlheinz Böhm mit einer genialen Idee an die Zuschauer der Fernsehsendung "Wetten, dass...?". Er forderte jeden Einzelnen auf, eine Mark für die Menschen in der Sahel-Zone zu spenden. Auch wenn nicht jeder Zuschauer dem Aufruf folgte, sind gut 1,2 Millionen Mark zusammengekommen.
Dieses Konzept könnte auch dem Festival Maritim weiterhelfen. Weil die Kosten für Energie, Personal und Technik stetig steigen, steht zu befürchten, dass die Veranstalter im kommenden Jahr Eintritt verlangen müssen. Um das zu verhindern, braucht es neue Einnahmequellen. Die Idee von Karlheinz Böhm kommt da wie gerufen. In diesem Jahr zählte das Vegesack Marketing zwischen 60.000 und 80.000 Besucher. Würde jeder von ihnen nur einen Euro geben, stünden den Organisatoren mehrere Zehntausend Euro zusätzlich zur Verfügung. Selbst wenn nur ein Bruchteil der diesjährigen Besucher spendet, würde noch immer eine erhebliche Summe zusammenkommen.
Auf welchem Weg die Festivalmacher auch an zusätzliches Geld kommen, Hauptsache sie bekommen es. Das Festival Maritim ist von großer Bedeutung für Vegesack. Keine andere Veranstaltung zieht mehr Besucher in den Stadtteil. Kosten die Konzerte in Zukunft Eintritt, kommen nur noch hartgesottene Sea-Music-Fans nach Vegesack. Damit würde das Musikspektakel zwangsläufig kleiner werden, was dem ganzen Stadtteil schaden würde. Einen Euro für das Festival zu spenden, dürfte dagegen kaum jemandem wehtun. Auch nicht in dieser schwierigen Zeit.