Immer wieder gab es die Idee, in Vegesack einen Strand zu errichten. In diesem Sommer wurde das Vorhaben umgesetzt – zumindest für vier Wochen. Am vergangenen Sonntag wurde das Projekt an der Signalstation beendet. Das abschließende Fazit der Veranstalter fällt durchweg positiv aus.
Jeweils von Freitag bis Sonntag war die Strandbar am Weserufer geöffnet. Zudem wurde den Besuchern ein kulturelles Rahmenprogramm geboten. Beides zusammen hat viele Menschen angelockt. Wie viele es genau waren, kann Jörn Gieschen noch nicht sagen. "Wir haben die Möglichkeit, auf die Frequenzzähler an der Maritimen Meile zurückzugreifen. Bis die Ergebnisse vorliegen, wird es allerdings noch einige Wochen dauern", sagt der Geschäftsführer des Vegesack Marketing. Ein ganz genaues Ergebnis lasse sich daraus jedoch nicht ablesen. Das liege daran, dass es neben dem eigentlichen Stadtstrand an der Signalstation auch noch die Buden am Ende der Maritimen Meile gab, die ebenfalls Teil des Vorhabens waren.
Dass das Konzept bei den Menschen angekommen ist, habe sich nicht nur vor Ort bemerkbar gemacht, sondern auch im Internet. "In den Sozialen Medien gibt es, auch für uns, viel Häme und Kritik, die meistens von den gleichen Schreibern kommt", sagt Gieschen. Doch das sei beim Stadtstrand gänzlich anders gewesen. "Viele haben Fotos oder kurze Videos gepostet und dazu geschrieben, was sie für einen schönen Abend haben. Insgesamt war die Stimmung unglaublich positiv. Und das hat sich auch im Internet widergespiegelt", erzählt der Geschäftsführer. "Damit waren die Sozialen Medien für uns auch ein Gradmesser, der uns gezeigt hat, wie gut das Konzept angekommen ist." Die Analyse habe aber nicht nur ein positives Bild von der Veranstaltung gezeichnet, sondern auch insgesamt von Vegesack als Stadtteil.
Einzig das Wetter hat nicht die gesamten vier Wochen über mitgespielt. Gleich an mehreren Tagen musste der Strand geschlossen bleiben. Auch dabei hätten die Sozialen Medien eine wichtige Rolle gespielt. Schließlich sei es über die Netzwerke möglich, die Besucher schnell über wetterbedingte Ausfälle zu informieren und sie auf das Programm am folgenden Tag hinzuweisen. "Noch besser wäre der Stadtstrand natürlich gelaufen, wenn wir richtiges Sommerwetter gehabt hätten", so Gieschen. "Aber auch so haben wir gemerkt, wie groß die Sehnsucht bei den Menschen nach solchen Veranstaltungen ist."
Nach der positiven Resonanz in diesem Jahr ist es für das Vegesack Marketing durchaus vorstellbar, auch im kommenden Jahr einen Stadtstrand in Vegesack aufzuschütten. "Allerdings bekommen wir in diesem Jahr pandemiebedingt Sondermittel von der Stadt. Vieles, was wir nun veranstalten und anschaffen können, lässt sich in den kommenden Jahren nicht wiederholen. Das sind einmalige Mittel, die wir bekommen haben", erzählt Gieschen. Deshalb müssten für 2022 andere Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden. "Jetzt, wo wir wissen, wie das angenommen wird und welche Einnahmen den Kosten gegenüberstehen, können wir schauen, ob sich der Stadtstrand auch ohne Zuschuss von der Stadt wiederholen lässt", sagt Jörn Gieschen.