Der jüngste Törn, zu dem der Segellogger "BV2" aufgebrochen ist, hatte etwas von einem Abenteuerurlaub. Kurz vor dem Ziel – die französische Hafenstadt Brest in der Bretagne – lief das Schiff auf einen Felsen auf. Es sei dabei aber kein gefährlicher Schaden entstanden, versichert André Hübner, Kapitän auf dem im Jahr 1895 erbauten Schiff und einer von drei "BV2"-Geschäftsführern. Gelenkt hatte das Schiff nicht Hübner, sondern ein anderer erfahrener Kapitän, berichtet er.
Die "BV2" sei in einem Tidengebiet unterwegs gewesen. Der Felsen, an dem das Schiff hängen geblieben ist, sei nicht mehr zu sehen gewesen. Aber tief genug war das Wasser an der Stelle auch nicht, so dass unterhalb des Schiffes, "auf Höhe des Großmastes", ein kleines Loch "von der Größe eines Cent-Stücks", in den Rumpf gerissen wurde. "Es ist dabei niemand verletzt worden", sagt André Hübner. An Bord "ist alles sicher". Die französische Rettungsgesellschaft – vergleichbar mit der hiesigen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger – habe sofort geholfen. Und es gebe bereits vor Ort einen Termin im Dock, um das Loch mit einer Metallplatte abzudichten. Große Wassermengen würden durch das notdürftig abgedichtete Loch nicht eindringen. Ein- bis zweimal müsse die Crew innerhalb von 24 Stunden Wasser abpumpen.
Die Reisenden sind nach wie vor an Bord. Brest werden sie nun zwar nicht mehr anlaufen. Am jetzigen Standort werde demnächst für die Rückreise die Crew wechseln. Bis Oktober sei der Segelloggger ausgebucht. Die nächste Strecke führt das Schiff von Bremerhaven nach Rostock, wo die Hanse-Sail auf dem Plan steht.