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Veranstaltung im Kito Konzert in Vegesack: Begegnung in Bremen

Eine ukrainische Pianistin nutzt ihre Kunst, um Integration zu fördern und Flüchtlingen in Bremen ein Gefühl von Zuhause zu geben. Wie das funktioniert und was sie in Vegesack plant.
23.03.2024, 08:00 Uhr
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Von Amelie Kramer

Durch den Krieg in der Ukraine kommen immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland. Besonders Kinder sind auf Hilfe angewiesen. Die bekommen sie von Alexandra Wenger, die sich für sie engagiert. Denn vor 14 Jahren kam sie selbst aus der Ukraine nach Deutschland, um hier ihr Studium fortzusetzen. Mittlerweile arbeitet sie als Musikerin, Pianistin und Klavierlehrerin, unter anderem auch für ukrainische Flüchtlingskinder. In Zusammenarbeit mit anderen Künstlern und Künstlerinnen hat sie es sich zum Ziel gesetzt, die Kultur in Bremen zu fördern und Flüchtlinge zu unterstützen. Am 28. März gibt sie ein Benefiz-Konzert im Kito, das auch Auftakt für eine Städtepartnerschaft zwischen Vegesack und der Oblast Odessa ist.

„Alle wollen nach Hause, aber dort ist es zu gefährlich. Deswegen versuchen wir nun ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen und zu zeigen, wie wir gegenseitig voneinander profitieren können. Es gibt viele Flüchtlinge auch hier in Bremen, die alles verloren haben und versuchen, ein neues Leben zu starten", sagt Alexandra Wenger zur Situation der Ukrainerinnen und Ukrainer.

Ein sicheres Zuhause schaffen

Genau dabei möchte sie helfen. Sie selbst fährt, wenn es geht, zwei- bis dreimal im Jahr nach Hause. Auch während des Krieges hat sie die Ukraine besucht. Doch vielen sei das nicht möglich und Sicherheit könne nicht gewährleistet werden. Deshalb ist es ihr umso wichtiger, den Ukrainern und Ukrainerinnen in Bremen ein sicheres und schönes Zuhause zu schaffen.

Dazu gehört auch, dass sie gemeinsam mit dem Violinisten Viktor Ivanov ein Konzert im Bremer Norden gibt. Das steht unter dem Motto "Begegnung" und soll den Bremern und Bremerinnen die imposanten Klänge ukrainischer Komponisten näher bringen. Das Benefiz-Konzert ist für alle gedacht, gleich welcher Herkunft und Musikerfahrung.

Es werden Werke der Komponisten Myroslaw Skoryk, Valentin Silvestrov und Yevhen Stankovych gespielt. Das Programm ist klassisch und abwechslungsreich gestaltet, sodass es auch ohne Musikkenntnisse verständlich ist. Dabei wird die Pianistin selbst moderieren und neben der Musik auch ukrainische Poesie sowohl auf Ukrainisch als auch auf Deutsch präsentieren.

Lebendige Städtepartnerschaft

Das Konzert fügt sich in die Ziele der Städtepartnerschaft zwischen Bremen und Odessa ein, die im August 2022 als Zeichen der Solidarität geschlossen wurde. Aktuell wird außerdem eine Partnerschaft zwischen Vegesack und der Oblast Odessa angestrebt. Dadurch soll die Bindung beider Städte noch enger und neue Projekte nach Bremen gebracht werden.

Das Kito, das das Konzert ausrichtet, engagiert sich ebenfalls für Flüchtlinge und die kulturelle Begegnung in Bremen, sagt dessen Vorsitzender Thomas Pörschke. Ziel sei, dafür zu sorgen, dass auch Geflohene Kultur erleben können und Künstler und Künstlerinnen eine Bühne bekommen. Bei dieser einen Veranstaltung soll es nicht bleiben. Geplant sind unter anderem eine Sonnabendschule für ukrainische Kinder sowie weitere Konzerte. All diese Projekte könnten Teil der Städtepartnerschaft sein.

Auf den Auftakt am kommenden Donnerstag ist Thomas Pörschke bereits sehr gespannt. „Wir freuen uns, damit unseren eigenen kulturellen Beitrag zur Städtepartnerschaft leisten zu können. Wir legen dabei einen großen Wert auf ein hohes künstlerisches Niveau und finden es wichtig, den Künstlern und Künstlerinnen die Gelegenheit zu bieten, sich einem neuen Publikum zu zeigen.“

Das Konzert soll für alle offen sein. Deshalb arbeitet das Kito mit einer Reihe von Sponsoren, darunter auch den Weserjungs, zusammen. So wollen die Organisatoren sowohl für die Künstler und Künstlerinnen als auch für die Besucher und Besucherinnen ein faires Angebot schaffen.

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Info

Das Konzert findet am Donnerstag, 28. März, im Kito, Alte Hafenstraße 30, statt. Eintrittskarten gibt es unter anderem in der Geschäftsstelle der NORDDEUTSCHEN, Reeder-Bischoff-Straße 33, und an der Abendkasse.

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