Seit rund drei Jahren können Nordbremerinnen und Nordbremer in einigen Geschäften der Vegesacker Fußgängerzone auch mit dem lokalen Bezahlsystem Bremehr einkaufen. Gestartet ist das inmitten der Pandemie. Doch nun läuft es aus.
Nach den Worten von Jörn Gieschen kann der Bremehr seit dem 31. Dezember vergangenen Jahres nicht mehr gekauft werden. "Trotzdem bleiben die existierenden Gutscheine weiter aktiv", betont der Geschäftsführer des Vegesack Marketing. Wie lange das Guthaben noch ausgegeben werden kann, richte sich nach dem Kaufdatum. "Danach ist der Gutschein noch drei Jahre lang gültig", so Gieschen. Wer die Guthabenkarte beispielsweise im vergangenen Jahr gekauft hat, kann sie noch bis 2027 einsetzen.
Umsätze in Millionenhöhe
Dass der Bremehr nun eingestellt wird, liegt in erster Linie daran, dass er nicht mehr genügend Nutzer findet. "Der Gutschein hat wunderbar funktioniert, als es noch den Bonus in Höhe von 21 Prozent gab", sagt er. "Gerade in der Corona-Zeit haben einige Geschäftsleute das sehr gut für sich genutzt." Die teilnehmenden Händlerinnen und Händler hätten deutliche Umwachszuwächse verbuchen können. "Allein in Vegesack gab es ein Plus in Millionenhöhe", so der Geschäftsführer.
Doch nachdem der Etat von 1,5 Millionen Euro, mit dem das Wirtschaftsressort den lokalen Handel während der Pandemie stärken wollte, aufgebraucht war, sank das Interesse. Um dem entgegenzuwirken, gab es die Idee, Arbeitgeber aus der Region für das System zu begeistern. Anstatt mit Tank- oder Zalando-Gutscheinen sollten sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Bremehr belohnen. "Das hat aber nicht im ausreichenden Maße geklappt", schildert Gieschen. Auch eine entsprechende Kampagne, bei der Unternehmen telefonisch kontaktiert und auf den Bremehr aufmerksam gemacht wurden, habe nicht geholfen. Aus diesem Grund müsse das Angebot bremenweit eingestellt werden. Denn neben dem Vegesack Marketing ist auch die Cityinitiative Bremen daran beteiligt.
Welche Geschäfte im Bremer Norden den Gutschein noch akzeptieren, listen die Initiatoren auf der Internetseite www.bre-mehr.de auf. Überarbeitet wurden die Informationen dort allerdings schon länger nicht mehr. So werden unter anderem Geschäfte wie Jeans Road, Weser-Kind, Loft im Kontor oder Esprit aufgeführt, die allesamt – zumindest im Bremer Norden – nicht mehr existieren. "Das ist ein Fehler, der dringend behoben werden muss", sagt Gieschen. Ihm zufolge soll die Internetseite zeitnah aktualisiert werden.