Drei Tage Festival Maritim liegen hinter Vegesack. Sowohl für die Organisatoren als auch für die Besucher war die diesjährige Auflage eine Besondere: Zum ersten Mal in der Geschichte der Veranstaltung musste ein Festivaltag wetterbedingt abgebrochen werden. Trotzdem fällt das Fazit durchweg positiv aus.
Der Veranstalter: "Die Stimmung war fantastisch und der Sonntag komplett trocken und sonnig", sagt Jörn Gieschen. Alles in allem verlief das Festival damit sogar besser, als der Geschäftsführer des Vegesack Marketing zuvor gedacht hatte. Schließlich fiel die Wetterprognose deutlich schlechter aus. "Wir hatten die Apps ständig im Blick, denn mit dem Wetter steht und fällt so ein Festival", sagt er. "Würde es drei Tage durchregnen, wäre das für alle ein großes Dilemma." Insofern habe man mit dem Wetter noch Glück gehabt. Einzig am Sonnabendabend sorgte eine Unwetterwarnung sowie starker Regen für einen vorzeitigen Abbruch der Veranstaltung. "Sowohl die Standbetreiber als auch die Künstler haben aber sehr verständnisvoll reagiert", so Gieschen.
Trotz der Wetterprognose, der gesperrten Bahnstrecke zwischen Burg und Farge sowie den Bauarbeiten auf der Autobahn 270 seien mehr Menschen zum Festival Maritim gekommen, als die Veranstalter prognostiziert hatten. Wie viele es genau waren, steht jedoch erst in den kommenden Tagen fest. In jedem Fall geht Jörn Gieschen aber davon aus, dass es mehr waren als im vergangenen Jahr.
Auch wenn das Festival Maritim gerade erst zu Ende gegangen ist, hat das Vegesack Marketing bereits die ersten Künstler für 2024 verpflichtet. "Es gibt ein paar Dauerbrenner, auf die wir ständig angesprochen werden. Die Menschen fragen, ob die denn auch im nächsten Jahr wieder nach Vegesack kommen", erzählt er. "Das nehmen wir dann gerne auf." Bei der Planung achte das Vegesack Marketing darauf, dass zwei Drittel der Künstler für das Publikum bekannt sind. "Diese Musiker brauchen wir auch, weil ganz viel über das Miteinander der Bands läuft", erzählt er. "Da sind über viele Jahre und Grenzen hinweg Freundschaften entstanden, die einfach die besondere Atmosphäre des Festivals mit ausmachen." Das zeige sich zum Beispiel daran, dass die Musiker gegenseitig ihre Konzerte besuchen und feiern. Damit das auch im kommenden Jahr wieder der Fall ist, sind die ersten Bands bereits verpflichtet worden.
Die Polizei: "Größere Störungen sind der Polizei bislang nicht bekannt geworden, die Stimmung war insgesamt friedlich“, sagt eine Polizeisprecherin auf Nachfrage der NORDDEUTSCHEN. Wegen des schlechten Wetters habe sich das Gelände am Freitag erst gegen Abend gefüllt. Probleme habe es aber nicht gegeben. Nachdem der Sonnabend verregnet war, habe das gute Wetter am Sonntag viele Besucher angezogen. "Es kam lediglich zu kleineren Streitigkeiten. Registriert wurden eine Körperverletzung sowie eine Beleidigung", so die Polizeisprecherin.
Der Ortsamtsleiter: "Ich habe das Festival Maritim vor allem durchnässt bis auf die Haut erlebt", sagt Heiko Dornstedt. Gerade am Abend, als er gemeinsam mit Martin Ernsting auf der Bühne im Hafenwald stand, um den Platz offiziell nach dem Vegesacker Karikaturisten Volker Ernsting zu benennen, regnete es besonders heftig. Dennoch erreichten ihn etliche positive Rückmeldungen zum Festivalwochenende. Bereits am Freitag berichteten ihm Besucherinnen und Besucher, wie gut ihnen die Veranstaltung gefällt. Auch über den Festivalsonntag habe er viel Positives gehört. Er selbst war am Sonnabend unter anderem beim Konzert der Foggy Crew. "Trotz des schlechten Wetters waren die Leute stimmungsvoll und hatten ihren Spaß", sagt er. "Das war richtig gut."
Auch wenn Heiko Dornstedt noch bis Ende September im Amt ist, war offiziell nicht das Festival Maritim 2023 sein letztes als Ortsamtsleiter, sondern bereits das im vergangenen Jahr. "Zu dem Zeitpunkt war noch nicht absehbar, dass ich acht Monate verlängern werde", erzählt er. Entsprechend hat er die Veranstaltung 2022 als seine letzte eröffnet. Aus diesem Grund hat er sich auch dazu entschieden, seinen Urlaub nicht zu verlegen, sodass er erst am Sonnabend wieder in Vegesack war. Das Festival Maritim will er in jedem Fall auch 2024 wieder besuchen. Dann allerdings nicht als Ortsamtsleiter, sondern als Privatperson.
Die Beiratssprecherin: Auch wenn das Wetter am Sonnabend für ein vorzeitiges Konzertende gesorgt hat, war die diesjährige Auflage für Heike Sprehe (SPD) eine gelungene. "Sehr gut hat mir gefallen, dass der Kito-Platz bespielt wurde. Dadurch konnte das Festival-Gelände wieder vergrößert werden", sagt sie. Darüber hinaus unterstreicht sie die Bedeutung der Veranstaltung insgesamt. "Das Festival Maritim ist nicht nur für die Vegesackerinnen und Vegesacker wichtig, sondern für die gesamte Region", sagt sie. "Die Veranstaltung hat eine große Strahlkraft über den Stadtteil hinaus."