Noch gut acht Monate, dann geht in Vegesack eine Ära zu Ende. Mit Ablauf des 30. September begibt sich Heiko Dornstedt als Ortsamtsleiter in den Ruhestand. Wer seine Nachfolge antritt, steht noch in den Sternen. Denn vor der Bürgerschaftswahl am 14. Mai und der anschließenden Konstituierung des neuen Stadtteilbeirats werde die Stelle nicht ausgeschrieben, erklärt Michael Harjes aus der Senatskanzlei im Bremer Rathaus.
Heiko Dornstedt, der im Februar seinen 66. Geburtstag feiert, hinterlässt seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin im Amt große Fußstapfen. Und ein reichhaltiges kommunalpolitisches Betätigungsfeld wie zum Beispiel die Bebauung im Quartier am Alten Speicher, des Geländes der ehemaligen Strandlust oder die Entwicklung des Steingutquartiers. Dornstedt verweist zudem auf die Sanierung der Sportanlage Oeversberg, auf den Neubau eines Schwimmbades oder die Entwicklung auf und beim Sedanplatz. Und nicht zuletzt gehört nach seinen Worten die Wiederherstellung der Attraktivität der Maritimen Meile zu den großen Zukunftsprojekten in Vegesack.
Aufgaben, die den Stadtteil nachhaltig prägen
Auf seinen Nachfolger oder seine Nachfolgerin im Amt kämen in den nächsten fünf Jahren Aufgaben zu, die den Stadtteil nachhaltig prägen würden, erklärt Heiko Dornstedt. Und er bedauert bereits jetzt, dass er sie nicht bis zum Abschluss begleiten könne. „Aber irgendwann muss Schluss sein“, sagt der Mann, der im April 1989 zunächst Mitarbeiter in der Vegesacker Verwaltungszentrale wurde und bis zum 8. August 2008 als stellvertretender Ortsamtsleiter fungierte, um dann seinen Amtsvorgänger Rainer Kammeyer (bis 21. Oktober 2007) endgültig zu beerben. In der Zeit zwischen Oktober 2007 und August 2008 sei er Stellvertreter ohne Ortsamtsleiter und danach zunächst bis Januar 2009 Ortsamtsleiter ohne Stellvertreter gewesen, fügt Dornstedt an.

Seit Februar 2022 heißt der Stellvertreter von Heiko Dornstedt Gunnar Sgolik. Auf den er sich im täglichen Geschäft, aber auch bei eigener Abwesenheit im Amt immer verlassen könne. Das sei für ihn die Grundvoraussetzung in einem kleinen Team, unterstreicht der Vegesacker „Bürgermeister“, der sich an einer Kaffeesatzleserei über seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger nicht beteiligen will.
Michael Harjes aus der Senatskanzlei bestätigt denn auch, dass es dafür zum jetzigen Zeitpunkt keine Grundlage gebe. Da die Amtszeit eines Ortsamtsleiters zehn Jahre betrage und für Dornstedt bis Ende September dauere, sei es klar, dass die Ausschreibung für einen neuen Amtsleiter oder eine Amtsleiterin erst in Abstimmung mit dem neu gewählten Vegesacker Beirat erfolgen könne, der sich nach der Bürgerschaftswahl konstituiert. Mit anderen Worten: Eine Stellenausschreibung gibt es bisher nicht.
Bewerbungen sollen nach den Sommerferien vorliegen
Harjes unterstreicht aber, die Senatskanzlei werde die Ausschreibung in Abstimmung mit dem neu gewählten Vegesacker Beirat so rechtzeitig veröffentlichen, dass die Kommunalpolitiker sich unmittelbar nach den Sommerferien (6.Juli bis 11. August) mit den eingegangenen Bewerbungen befassen könnten. Die in der Ausschreibung genannten Voraussetzungen für die Bewerbung um den Ortsamtsleiterposten müssten zwar im Einzelnen noch festgelegt werden, erläutert Harjes. Sie dürften sich aber nach Einschätzung des amtierenden Vegesacker Beiratssprechers Torsten Bulllmahn (CDU) gegenüber den jüngsten Ortsamtsleiterwahlen in Bremen nicht wesentlich ändern.
In der Regel, unterstreicht Michael Harjes, müssten Bewerberinnen und Bewerber über eine abgeschlossene Berufsausbildung, über ein Studium sowie über mehr- und langjährige Berufserfahrung verfügen. Zudem würden Fähigkeiten und Kompetenzen erwartet, die für die Arbeit im Stadtteil Vegesack und mit dem Beirat sowie für die Leitung des Ortsamtes wichtig seien. Torsten Bullmahn ist zuversichtlich, dass sich dem neu gewählten Kommunalparlament genügend kompetente Bewerberinnen oder Bewerber vorstellen werden, um eine gute Entscheidung für Vegesack treffen zu können.