Ob Wasserschaden oder Lehrermangel: An der Oberschule Borchshöhe fällt immer wieder Unterricht aus. Der Elternbeirat der Schule steht deshalb regelmäßig im Austausch mit der Bildungsbehörde. Zuletzt gab es ein Treffen in der vergangenen Woche. In dieser befasst sich nun die Deputation für Kinder und Bildung mit der Nordbremer Einrichtung.
Anlass dafür ist eine Berichtsbitte der Burglesumer Bürgerschaftsabgeordneten Bettina Hornhues (CDU). Die hat das Ressort von Senatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD) unter anderem gefragt, wie viele Lehrer eigentlich an der Oberschule unterrichten müssten. Wie aus der Antwort der Behörde hervorgeht, gibt es etwa 34 Vollzeitstellen. Von denen waren zum Stichtag 15. Juni allerdings zehn unbesetzt. "Der Unterricht nach Stundentafel ist weiterhin abgesichert", betont das Ressort.
Hauptfächer nicht betroffen
Unterrichtsausfall gibt es aber trotzdem. Der betrifft der Behörde zufolge aber nicht die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik und die zweite Fremdsprache. Anders sieht es zum Beispiel bei den Fächern Kunst, Musik, Darstellendes Spiel und Sport aus. Hier fallen immer wieder Stunden aus.
Dass sich die CDU nach der Personalsituation an der Oberschule Borchshöhe erkundigt, ist nicht das erste Mal. Bereits im Oktober vergangenen Jahres fragten die Christdemokraten, wie viele Stellen vakant sind. Vor diesem Hintergrund wollte Hornhues nun wissen, was die Behörde in den vergangenen Monaten unternommen hat, um mehr Lehrkräfte zu gewinnen. "Die Strategie umfasst die frühzeitige Personalbindung von Studierenden und Referendarinnen und Referendaren sowie die kontinuierliche Einstellung neuer Lehrkräfte, wobei Angebote für die Oberschule Borchshöhe priorisiert werden", teilt das Ressort mit. "Zusätzlich werden Versetzungen strategisch gesteuert und schulwechselwillige Lehrkräfte aktiv gesucht."
Darüber hinaus soll die Ausstattung der Schule – im Rahmen der verfügbaren Mittel – sukzessive verbessert werden. "Es ist ein erklärtes Ziel, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das Lehrkräften eine effektive Unterrichtsgestaltung ermöglicht und somit zur Gewinnung und Bindung von qualifiziertem Personal beiträgt", heißt es. "Die Wahrnehmung potenzieller Lehrkräfte bezüglich der Schulausstattung wird in diesen Überlegungen stets berücksichtigt."
Nach den Sommerferien braucht die Oberschule allerdings noch mehr Lehrer als jetzt. Denn aufgrund der Vielzahl der Anmeldungen wird sie vierzügig. Trotzdem sei es das oberste Ziel der Behörde, für eine bessere Unterrichtsversorgung als bisher zu sorgen. "Der Einstellungsprozess für Lehrkräfte mit Dienstantritt zum 1. August befindet sich in der finalen Phase", teilt das Ressort mit. "Bislang wurden im Rahmen des Einstellungsprozesses 20 Gespräche mit zweitexaminierten Lehrkräften geführt." Von denen hätten sieben abgesagt und fünf sich noch nicht zurückgemeldet. Vier Bewerber befänden sich aktuell noch in Gesprächen mit der Schulleitung. Weitere vier Pädagogen hätten bereits zugesagt, ab August an der Oberschule Borchshöhe zu arbeiten. Allerdings könne sich die Situation auch nach den Sommerferien noch verbessern. Denn mit dem Beginn des neuen Schuljahres würden die Bemühungen der Bildungsbehörde nicht enden, neue Lehrkräfte für die Schulen zu gewinnen. Die Oberschule Borchshöhe habe sie dabei besonders im Blick.