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Beteiligung in Vegesack Jugendbeirat: Nach zweieinhalb Jahren ist Schluss

Der Vegesacker Jugendbeirat wird aufgelöst, aber das Engagement der Jugendlichen im Stadtteil bleibt bestehen. Und zwar in Form eines Jugendforums. Perspektivisch soll es aber wieder einen Jugendbeirat geben.
05.06.2025, 17:45 Uhr
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Jugendbeirat: Nach zweieinhalb Jahren ist Schluss
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Die Entscheidung fiel einstimmig aus: Zum 15. Juni wird der Vegesacker Jugendbeirat aufgelöst. Damit endet aber keineswegs die Beteiligung von Schülerinnen und Schüler im Stadtteil.

Als sich das Gremium vor gut zweieinhalb Jahren konstituierte, waren – mit einer Ausnahme – alle Mitglieder noch Schüler. Und damit täglich in Vegesack. Mittlerweile sind viele aber an der Uni oder haben eine Ausbildung begonnen. Damit bleibt ihnen für ihr Ehrenamt nur noch wenig bis gar keine Zeit. Aus diesem Grund haben sich die Jugendlichen an das Ortsamt gewandt und es mit Neuwahlen beauftragt. Nach den Worten von Gunnar Sgolik brauchen die aber einen gewissen Vorlauf. "Für diejenigen, die dabei bleiben wollen, möchten wir eine Möglichkeit schaffen, die ein Arbeiten ohne starre Formalitäten möglich macht", sagte Vegesacks Ortsamtsleiter während der Sitzung des Jugendbeirates am Mittwochabend. Deshalb solle das Gremium temporär zum Jugendforum werden. "Das hat zum Beispiel den Vorteil, dass Sitzungstermine flexibler angesetzt werden können", so Sgolik. Zudem könnte sich das Gremium für Interessenten öffnen, die dem Jugendbeirat später als gewähltes Mitglied angehören könnten. Und genau so lange soll das Jugendforum auch tätig sein: Bis ein neuer Beirat gewählt wurde.

Wahl für Mitte September geplant

Grundlage für die Wahl, die voraussichtlich vom 15. bis zum 18. September stattfinden wird, ist die Wahlordnung. Erarbeitet wurde die – stellvertretend für den Kommunalbeirat – von Ingo Schiphorst (Stimme Vegesacks). Nichtsdestotrotz haben die Jugendlichen die Möglichkeit, eigene Impulse zu setzen. Die haben vor allem darüber nachgedacht, ob die Anzahl der Kandidatinnen und Kandidaten angepasst werden sollte. Bisher geht die Wahlordnung von elf Mitgliedern aus. Anton Vormschlag hielt die angedachte Größe für angemessen, könnte sich aber auch 13 Mitglieder vorstellen. "Es kommt immer wieder vor, dass nicht jeder zu jeder Sitzung kommen kann", sagte das Jugendbeiratsmitglied. "So gesehen wäre es gut, mehr Vertreter zu haben." Allerdings müssten die erst einmal gefunden werden. Ob die Mitgliederzahl angepasst werden soll, wollen die Jugendlichen bis Dienstag kommender Woche entscheiden. Das letzte Wort habe aber der Kommunalbeirat. Der müsse die Wahlordnung verabschieden.

Aus der Wahlordnung geht auch hervor, wer überhaupt in den Jugendbeirat entsandt werden kann. "Voraussetzung ist, dass man entweder mindestens drei Monate in Vegesack wohnt oder hier zur Schule geht", informierte der Ortsamtsleiter. Zudem dürften Bewerberinnen und Bewerber nicht jünger als zwölf und nicht älter als 20 sein.

Diese Vorgaben führen auch dazu, dass voraussichtlich nur an vier der fünf Vegesacker Schulen gewählt wird: Wahlurnen werden – Stand jetzt – am Gymnasium Vegesack, der Gerhard-Rohlfs-Oberschule, der Oberschule Borchshöhe sowie der Oberschule an der Lerchenstraße aufgestellt. Das Schulzentrum Vegesack wird voraussichtlich nicht zum Wahllokal. "Dort erfüllen nicht alle die Kriterien, um gewählt werden zu können", erläuterte Sgolik. Wer die Vorgaben erfüllt, könne aber gewählt werden und auch selbst wählen – und zwar nachmittags in den Jugendfreizeiteinrichtungen.

Suche nach Interessenten

Doch zunächst müssen Jugendliche gefunden werden, die sich für ihren Stadtteil engagieren wollen. Vorschlagsberechtigt sind zum Beispiel Schülervertretungen sowie Einrichtungen wie das Freizi Alt-Aumund. Darüber hinaus werden an alle Jugendlichen, die wahlberechtigt sind, Postkarten verschickt. Zudem soll über Instagram sowie die Lernplattform "Its learning" auf die Abstimmung hingewiesen werden.

Auch wenn das Ortsamt eine Wahl anstrebt, kann es passieren, dass die ausbleibt. "Sollte es nicht genügend Bewerber geben, wird keine Wahl durchgeführt", informierte Sgolik. In diesem Fall würde das Jugendforum ein Jugendforum bleiben – und zwar per Beschluss durch den Kommunalbeirat. Durch die unterschiedlichen Bezeichnungen soll Sgolik zufolge auf einen Blick deutlich werden, ob die Vertreterinnen und Vertreter gewählt oder entsandt wurden. Ansonsten gebe es zwischen Jugendbeiräten und -foren aber keine Unterschiede. "Das geht aus einem Schreiben der Senatskanzlei an die Beiratsmitglieder hervor: Beide Formen verfügen über die gleichen Rechte", informierte er.

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