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Maritime Meile Ein Konzept fürs Vegesacker Hafenumfeld: Gebiet mit Herausforderungen

Das Vegesacker Hafenumfeld hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder verändert. Um auf diesen Wandel reagieren zu können, entsteht ein neues Konzept. Was das beinhaltet.
04.07.2025, 17:45 Uhr
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Ein Konzept fürs Vegesacker Hafenumfeld: Gebiet mit Herausforderungen
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Das Vegesacker Hafenumfeld hat sich im Lauf der Jahre immer wieder verändert. Um diesem Wandel Rechnung zu tragen, entsteht unter Beteiligung verschiedener Büros ein neues Konzept für den Bereich. Doch das zu erstellen, wird mit Blick auf die aktuellen Ereignisse zur Herausforderung.

Eigentlich sollten die Planungen für das Gebiet schon weiter sein. Doch dann stellte sich heraus, dass die Hafenbrücke in einem derart schlechten Zustand ist, dass sie nur noch ein einziges Mal geöffnet werden kann. Nach den Worten von Claudia Kuhn sei allen Beteiligten bewusst gewesen, dass die Brücke eine Herausforderung ist. "Trotzdem sind wir unter anderen Vorzeichen gestartet", informierte die Vertreterin der Wirtschaftsbehörde den Vegesacker Ausschuss für Stadtentwicklung, Tourismus, Kultur und Wirtschaft am Donnerstagabend. "Das führt dazu, dass wir noch mal einen Schritt zurückgegangen sind."

Denn bisher spielte die Brücke eine zentrale Rolle. "Wir sind von einer Fußgängerverbindung und einem funktionierenden Museumshafen ausgegangen, sodass wir drumherum Plätze und Punkte definieren und betrachten können", so Kuhn. Damit das zeitnah möglich ist, brauche das Team eine Entscheidung: In welche Richtung soll es in den nächsten Wochen und Monaten denken?

Wer an der Weser steht, braucht eigentlich gar nicht viel Programmatik.
Maja Fischer-Benzenberg, Stadtplanerin

Bis es diesbezüglich einen Konsens gibt, sollen die Arbeiten allerdings nicht ruhen. "Wir werden das jetzt offener halten und viel auf der Zeitschiene denken", sagte sie. Zudem müssten temporäre Maßnahmen in den Fokus genommen werden.

Maja Fischer-Benzenberg machte deutlich, dass Vegesack viele Potenziale habe. Und die hingen in erster Linie mit dem Wasser zusammen. "Es gibt hier eine unheimliche Weite", sagte die Vertreterin des Büros BPW Stadtplanung. "Wer an der Weser steht, braucht eigentlich gar nicht viel Programmatik." Schließlich passiere dort genug; es sei immer etwas in Bewegung. Zeitgleich gebe es Herausforderungen, die der Hochwasserschutz mit sich bringe. "Dabei geht es um Gebäude, die die historische Keimzelle Vegesacks bilden", so die Stadtplanerin. Entsprechend schwierig sei es, Lösungen zu finden. Die müssten nun in den nächsten Schritten erarbeitet werden.

Trotz dieser Potenziale sieht Fischer-Benzenberg auch Herausforderungen. "Es gibt eine Erwartungshaltung an den Museumshafen, die – außerhalb von Veranstaltungen – meistens nicht erfüllt wird", sagte sie. In der Regel erwarten Besucherinnen und Besucher mehr, als ihnen geboten werde. "In diesem Bereich muss deutlich etwas passieren, damit andere Standorte Vegesack nicht den Rang ablaufen", betonte Fischer-Benzenberg.

Ähnlich bewertete auch Wolfgang Schramm die Lage. "Weser, Lesum und Hafen bilden eine Einheit, auf der die Tradition beruht", sagte der Vertreter des Büros Schramm und Partner. "Doch die hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten an Bedeutung verloren." Deshalb sei es nun die Aufgabe, den musealen Charakter zu erhalten. Zeitgleich gebe es neue Impulse durch das Speicher-Quartier. "Das schafft einen neuen Rahmen, eine neue Fassade", so Schramm. Und letztlich bringe das Bauprojekt auch Frequenz. Denn auf dem ehemaligen Haven-Höövt-Areal entstehen nicht nur Wohnungen, sondern auch Gastronomie und Arbeitsplätze. "Die gleichen Effekte erhoffen wir uns auch von der Neuen Strandlust", sagte er.

Konkrete Maßnahmen, mit denen der Bereich aufgewertet werden könnte, wurden dem Ausschuss am Donnerstagabend noch nicht vorgestellt. Grund dafür seien unter anderem die veränderten Rahmenbedingungen, die sich durch den Zustand der Hafenbrücke ergeben haben. Detaillierte Ergebnisse sollen im Herbst vorgestellt werden.

Auch wenn die Planungen in einigen Monaten weiter sind, bleibt das Budget begrenzt. "Das hat zur Folge, dass wir Maßnahmen, auf die wir uns am Ende verständigen, nicht sofort umsetzen können", betonte Kuhn. In erster Linie ginge es bei diesem Vorhaben aber auch um etwas anderes. Nämlich das zusammen mit allen Anrainern eine gemeinsame Zielvorstellung entwickelt wird. Die Umsetzung dessen solle ebenfalls gemeinsam und punktuell erfolgen. "Das müssen nicht immer öffentliche Projekte sein, es gibt ja auch genug private Initiativen, die sich in diesem Gebiet bewegen", so die Behördenvertreterin. "Und die sollen natürlich zusätzlich in das gemeinsame Ziel einzahlen."

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