Das Fritz-Piaskowski-Bad wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach saniert. Vor fünf Jahren etwa investierten die Bremer Bäder eine Million Euro, um das Dach, die Fenster, die Lüftung und die Wärmedämmung zu erneuern. Nun müsste das Bad eigentlich wieder saniert werden. Doch Gutachter kamen zu dem Ergebnis, dass eine Reparatur teurer wäre, als einen Teil des Gebäudes zu erneuern.
Die Bädergesellschaft hat im vergangenen Jahr gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen das Vorhaben geplant und die Ergebnisse am Montagabend den Mitgliedern des Beirates Vegesack vorgestellt. Architekt Niels Grabbe informierte das Gremium unter anderem darüber, dass sich das Erscheinungsbild des Bades von Außen völlig verändern wird. „Uns schwebt ein weißer Klinker vor“, sagte er. Zudem solle der Zugang zum Gebäude neu gestaltet werden. Vorgesehen sei, die Stufen vor der Schwimmhalle wegzunehmen und stattdessen den Eingang in das Untergeschoss zu verlegen. In die oberen Etagen gelangten Besucher über eine Treppe im Inneren des Gebäudes.
Ein Teil des Bades, der 2016 energetisch saniert wurde, werde erhalten. „Den hinteren Bereich mit dem 25-Meter-Becken und dem Erlebnisbereich werden wir aufgrund des hohen Sanierungsbedarfes abbrechen und in diesem Bereich einen Neubau an den Altbau andocken“, erläuterte Grabbe.
Freibad oder Außenschwimmbecken
Für den Außenbereich bestehen derzeit noch zwei Planungen, einmal für ein Außenschwimmbecken, das ganzjährig genutzt werden könnte, und einmal für ein Freibad für die Sommermonate. Beide Varianten beinhalten zusätzlich zu den Schwimmbecken weitere Freizeitangebote wie etwa eine Beachvolleyball-Feld und ein Fitness-Parcours. „Für die ganz Kleinen gibt es einen Matschbereich“, so der Architekt.
Wann mit den Arbeiten begonnen werden kann, steht allerdings noch nicht fest. „Wir würden jetzt in die sogenannte Entscheidungsunterlage Bau und die politische Entscheidung gehen“, sagte Martina Baden, Geschäftsführerin der Bremer Bäder. „Das ist ein Zeitfaktor, den wir nicht beeinflussen können. Zudem können wir heute noch nicht vorhersagen, wie viel Zeit der Bauantrag in Anspruch nehmen wird.“
Hinzu käme, dass derzeit noch geprüft werde, ob der Bau in mehreren Abschnitten ausgeführt werden müsse. „Den Zeitplan können wir erst genauer bestimmen, wenn wir wissen, ob wir ein Außenschwimmbecken oder ein Freibad bauen und wie die weitere politische Entscheidung aussieht“, so Baden. Es sei allerdings davon auszugehen, dass die Bauzeit etwa 24 Monate betrage.
Eine Entscheidung, für welche der beiden Varianten sich der Beirat ausspricht, ist am Montagabend nicht gefallen. Hierüber wollen die Stadtteilpolitiker in einer der nächsten Sitzungen debattieren. Deutlich wurde jedoch, dass sich das Gremium für eine der beiden Optionen entscheiden muss und nicht beide Varianten realisiert werden können, wie von Andreas Kruse und Hans Albert Riskalla (beide CDU) gefordert. „Sicher ist für einen Stadtteil immer mehr wünschenswert, als das, was wir vorgestellt haben und was der Senat an Geld in die Hand nehmen kann. Wenn Sie konkret Einfluss nehmen wollen, dann müssen sie gucken, wie Sie innerhalb des Budgets Prioritäten setzen“, sagte Staatsrat Jan Fries. Natürlich habe der Beirat die Möglichkeit, mehr zu fordern. Doch das würde dem Sportressort nicht helfen. „Dann müssen wir entscheiden. Wir würden aber auch gerne die Position des Beirates mit einbeziehen“, so Fries.
Neben der Frage, wie die Außenfläche gestaltet wird, ist auch offengeblieben, wie es nach der Sanierung und dem Teilneubau mit den Schwimmfesten im Bremer Norden weitergeht. „Wir werden auf jeden Fall sicherstellen können, das ist in allen Bädern so, dass kleinere Schwimmveranstaltungen in Vegesack durchgeführt werden können“, sagte Baden. Allerdings verwies sie auch darauf, dass noch in diesem Jahr das Horner Bad eröffnet werden soll, in dem die großen Schwimmveranstaltungen stattfinden sollen. „Wie wir das gemeinsam mit dem Landesschwimmverband und den anderen Verbänden zukünftig sortieren, ist gerade noch in Klärung“, so Baden.