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Vegesacker Stadion Klimafreundliches Umkleidegebäude soll 2026 fertig sein

Ein modernes und klimafreundliches Sanitär- und Umkleidegebäude entsteht am Vegesacker Stadion. Fertigstellung ist für April 2026 geplant. Auch an mögliche Hochwasser-Lagen ist bei der Planung gedacht worden.
10.02.2025, 17:30 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Der Ausleger des Baukrans schwebt hoch über einem rund 40 Meter langen Rohbau aus Beton. Dass unmittelbar neben dem tiefer gelegenen Regen-Überlaufbecken auf dem Gelände des Vegesacker Stadion ein modernes Sanitär- und Umkleidegebäude entstehen wird, lässt sich allerdings bislang nur bei einem Blick auf das Bauschild erahnen. Rund 3,6 Millionen Euro soll der Neubau in unmittelbarer Nähe des Kunstrasenplatzes kosten und ab April 2026 den rund hundert Jahre alten Gebäudetrakt am Stadioneingang ersetzen.

In der Sprache der Fachleute formuliert, lautet der Stand der Bauarbeiten: Retentionsbecken-Erweiterung, Tiefgründung, Hauseinführungen, Seitenfundamente, Grundleitungen und Sohlplatte sind seit Baubeginn im September vergangenen Jahres hergestellt worden. Aktuell, so der Pressesprecher des städtischen Grundstücksverwalters Immobilien Bremen, Fabio Cecere, würden die Wände im Erdgeschoss errichtet. Und er blickt voraus: Die zukünftigen Nutzer des neues Umkleide- und Sanitärgebäudes könnten auf moderne, funktionale und zeitgemäße Strukturen hoffen.

Alarmplan für Hochwasser-Lage

Nach den aktuellen Planungen werden in dem 38 Meter langen, 16 Meter breiten und etwa 7,70 Meter hohen Gebäude sechs Umkleideräume mit Duschkabinen und Toiletten entstehen. Außerdem ein Raum für die Schiedsrichter mit separater Dusche und WC, ein großer Besprechungsraum sowie ein Jugend- und ein Spielleiterbüro. Darüber hinaus sollen Räume für Sportgeräte der einzelnen Abteilungen der SG Aumund-Vegesack, für den Schulsport und schließlich für die Haustechnik entstehen.

Da sich der Neubau im Vegesacker Stadion unmittelbar neben dem Regenwasser-Auffangbecken sowie insgesamt im Überschwemmungsgebiet der Aue befindet, sind nach den Worten des IB-Sprechers sowohl während der Bauphase als auch danach besondere bauliche und organisatorische Maßnahmen erforderlich. Beispielsweise sei für den Notfall „Hochwasser“ ein Alarmplan erstellt worden, in dem auch die zuständigen Personen benannt würden.

Darüber, hinaus, so Cecere, werde das Gebäude bis zu einer festgelegten Höhe wasserdicht hergestellt. Im Notfall könnten alle Außentüren mit einem sogenannten Damm-Balkensystem gesichert werden. Außerdem dürften sich schon während der Bauzeit und auch nach Fertigstellung des Neubaus keine Personen im Gebäude oder im Außenbereich aufhalten, wenn Hochwasser drohe. Zudem müssten Fahrzeuge rechtzeitig entfernt werden.

Debatte seit 2018

Über die Notwendigkeit, das rund hundert Jahre alte und seit Jahrzehnten mit einer unzulänglichen Toilettenanlage ausgestattete Umkleide- und Sanitärgebäude am Stadioneingang durch einen Neubau zu ersetzen, ist im Vegesacker Kommunalparlament seit 2018 debattiert worden. Hoffnungen wurden geweckt, als der Beirat erfuhr, das Projekt könne voraussichtlich Mitte 2022 gestartet werden. Doch der Termin verstrich, weil die sogenannte baufachliche Prüfung angeblich noch nicht abgeschlossen war und der Bund deshalb keine Fördergelder bewilligt hatte.

Jetzt aber beweisen allein schon der riesige Kran, die gewaltigen Mengen an Baumaterial und der bereits errichtete Rohbau mit seinem Korsett aus Stahlbeton, dass der lang ersehnte Umkleide- und Sanitärtrakt Wirklichkeit wird. Den es in der geplanten Ausstattung auf Bremer Sportplätzen zuvor noch nicht gegeben hat. Im Vegesacker Stadion entsteht nämlich ein sogenanntes Passivhaus mit zwei Luft-Wasser-Wärmepumpen, einem Brennwertkessel samt Wasseraufbereitung, einer Fotovoltaik-Anlage sowie einer mechanischen Be- und Entlüftungsanlage. Kurzum: Die Planer sprechen von einem Pilotprojekt. Das übrigens neben der erneuerten Renaturierungsfläche entsteht, die unlängst für 150.000 Euro modernisiert und teilweise erweitert wurde, weil ihr zuvor wegen des Neubaus ein Teil abgezweigt worden war.

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Wie sich das moderne und klimafreundliche Umkleide- und Sanitärhaus nach seiner für April 2026 geplanten Fertigstellung präsentieren wird, ist bislang erst auf der Informationstafel vor dem Eingang zum Kunstrasenplatz zu erkennen. Auf dem großflächigen Bild präsentiert sich ein gänzlich mit Ziegelsteinen verklinkertes Gebäude mit einem Dach, das einer riesigen aufgesetzten Haube ähnelt.

Derweil sind die Tage des altes Sanitär- und Gebäudetraktes am Stadioneingang gezählt. Es soll komplett beseitigt werden und Platz für eine Grün- und Aufenthaltsfläche gegenüber dem Bus-Wendeplatz schaffen. Damit, so die Hoffnung der Planer und Kommunalpolitiker, könne die neu gestaltete Fläche im Zusammenhang mit dem sogenannten Integrierten Entwicklungskonzept zu einer Aufwertung des gesamte städtebaulichen Bereichs zwischen Grohner Düne, Vegesacker Hafen und Vegesacker Bahnhof beitragen.

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