Die niedrigschwellige Berufsberatung, die in den Jugendfreizeitheimen in Vegesack und Burglesum angeboten wird, endet zum 30. Juni. Hier erhalten Jugendliche aus Bremen-Nord Unterstützung bei Fragen, Nöten und Sorgen in den Bereichen Schule, Ausbildung, Beruf und Bewerbung. Das teilte der Träger, die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Bremen, in einer Pressemitteilung mit.
Bereits nach August 2024 konnte die Awo nicht mehr das Projekt der Kompetenzlotsen weiterführen, da es aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, der Ausbildungsgesellschaft und zum Teil auch aus dem Innovationstopf der Senatskanzlei nicht weiter finanziert wurde. Die Kompetenzlotsen, die ihren Sitz im Jugendhaus Vegesack an der Grohner Düne hatten, berieten vor allem junge, benachteiligte Menschen, die keinen Schulabschluss haben, keinen Ausbildungsplatz finden oder arbeitslos sind.
Es wurde aber eine Übergangslösung gefunden. Die Awo konnte nun die niedrigschwellige Jugendarbeit anbieten, bezahlt mit Geldern aus den Stadtteilbudgets für offene Kinder- und Jugendarbeit in Burglesum und Vegesack. Diese Form der Finanzierung lief jedoch Ende des vergangenen Jahres aus. Der Wohlfahrtsverband hoffte auf anderweitige Unterstützung, aber vergeblich. Die Awo führte seitdem das Projekt mit Mitteln aus eigener Kasse weiter. Denn es sei wichtig, die Jugendlichen auf dem Weg zur Ausbildung oder dem Beruf – gerade an diesem Standort, der als sozialer Brennpunkt gelte – zu unterstützen, so die Arbeiterwohlfahrt. "Doch nun ist diese Möglichkeit erschöpft", heißt es nun.
„Lange wurde um die Aufrechterhaltung dieses so wichtigen Angebots gerungen“, teilt Projektmitarbeiter Michael Brandstädter von der Awo mit und fügt hinzu: „Dass nun Schluss ist, ist vor allem für die jungen Menschen aus Bremen-Nord bitter, die es ohnehin häufig schwer haben, ihren Weg in Beruf und Gesellschaft zu finden."