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Angebot der Arbeiterwohlfahrt Sozialarbeit im Bremer Norden: Aus für Kompetenzlotsen

Seit 17 Jahren hilft ein Team von Sozialarbeitern dabei, dass Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Bremer Norden einen Ausbildungsplatz oder Job finden. Damit ist nun Schluss – obwohl der Bedarf steigt.
28.08.2024, 18:00 Uhr
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Sozialarbeit im Bremer Norden: Aus für Kompetenzlotsen
Von Christian Weth

Diesen Monat noch, dann ist Schluss: Die Arbeiterwohlfahrt stellt das Angebot der Kompetenzlotsen ein. Nicht weil der Bedarf fehlt, sondern die finanzielle Unterstützung. Erst gab es kein Geld mehr aus dem Europäischen Sozialfonds, jetzt gibt es auch keines mehr von Bremen. Mit der Folge, dass die Helfer, die sich um Jugendliche und junge Erwachsene beim Übergang von der Schule ins Berufsleben gekümmert haben, ab September wegfallen. Nach 17 Jahren.

Die Lotsen hatten zwar ihre Zentrale im Vegesacker Jugendhaus direkt bei der Grohner Düne, im Einsatz waren sie allerdings nicht nur bei den Wohnblocks an der Friedrich-Klippert- und Hermann-Fortmann-Straße, sondern in allen drei Nordbremer Stadtteilen. So sagt das Michael Brandstädter, der das Angebot koordiniert hat. Und auch, dass es dem Team vor allem um junge Menschen ohne Schulabschluss, Ausbildungsplatz und Arbeit ging.

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Ihm zufolge halfen die Sozialarbeiter auf unterschiedliche Weise: bei der Jobsuche, Bewerbungen, Vorstellungsgesprächen, aber auch bei Problemen im Beruf und im Alltag. Nach seiner Rechnung konnten in den vergangenen Jahren ungefähr 2000 Jugendliche und junge Erwachsene unterstützt und vielen von ihnen ein Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsplatz vermittelt werden. Die Kompetenzlotsen hatten mit 17- bis 27-Jährigen zu tun.

Laut Lotsenleiter Brandstädter war das Projekt ein präventives Projekt. Und eines, bei dem individuelle Lösungen gefragt waren, weil die Problemlagen der Menschen, die zu den Helfern kamen, oftmals vielschichtig waren. Die Angebote, die geschaffen wurden, waren nach seinen Worten darum alle maßgeschneidert. Wer durch die Sozialarbeiter einen Ausbildungsplatz oder einen Job fand, sagt er, war wieder gut in die Gesellschaft eingebunden.

Nach Angaben der Arbeiterwohlfahrt wurden die Lotsen bis 2022 durch den Europäischen Sozialfonds finanziert. Danach gab es Geld unter anderem von der Wirtschaftsbehörde. Der Träger hatte gehofft, dass die Unterstützung fortgesetzt wird. Er spricht von intensiven Bemühungen der Mitarbeiter um eine Anschlussfinanzierung. Dass es am Ende keine gab, bezeichnet Brandstädter als bitter. Der Bedarf, meint er, ist den vergangenen Jahren nochmals gestiegen.

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