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Maritime Meile Liegeplatz der Kogge "Roland von Bremen": Schlachte statt Vegesack

Der Vegesacker Beirat hat sich dafür ausgesprochen, dass die Kogge "Roland von Bremen" in das Mittelzentrum verholt wird. Doch daraus wird nichts. Was die Gründe dafür sind.
09.04.2025, 17:45 Uhr
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Liegeplatz der Kogge
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Inzwischen ist es vier Jahre her, dass die "Schulschiff Deutschland" Vegesack in Richtung Bremerhaven verlassen hat. Und genauso lange sucht der Stadtteil nach einer neuen Attraktion für die Maritime Meile. So kam unter anderem die Idee auf, die Kogge "Roland von Bremen" nach Vegesack zu holen. Doch für die gibt es andere Pläne.

Nach den Worten von André van Waegeningh hat sich der Beschäftigungsträger Bras als Eigner der "Roland von Bremen" über das Interesse aus Vegesack gefreut. "Dennoch haben wir in Abstimmung mit Bremenports und anderen beteiligten Akteuren vereinbart, dass die Kogge nach einem kurzen Besuch auf der Maleika-Werft bis Ende April 2026 im Holzhafen bleiben wird, um abschließende Arbeiten durchzuführen", sagt der Mitarbeiter der Geschäftsleitung. "Anschließend wird die Kogge an die Schlachte umziehen und mit einem neuen Konzept für Besucher geöffnet." Wie das aussieht, will die Bras zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.

Initiative des Beirates

Die Idee, die "Roland von Bremen" nach Vegesack zu holen, stammt vom Beirat. Der hatte sich – nachdem die SPD einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag eingebracht hatte – im März mit dem Thema befasst. Anlass dafür war der Umstand, dass der Liegeplatz an der Schlachte, den die Kogge bis zu ihrem Untergang vor elf Jahren hatte, mittlerweile von der Reederei Hal över genutzt wird. Deshalb sprach sich das Stadtteilparlament dafür aus, dass Mittelzentrum als dauerhafte Heimat der "Roland von Bremen" ins Gespräch zu bringen.

Der Vorstoß kam nicht von ungefähr. Denn der Nachbau entstand von Juli 1996 bis Mai 2000 im Dock der Bremer Bootsbau Vegesack. Finanziert wurde das Projekt unter anderem durch den Verkauf von Schiffsnägeln, den sogenannten Spiekern. Taufe und Stapelhub fanden – gemeinsam mit der Einweihung der Maritimen Meile sowie der Übergabe der Fußgängerbrücke am Vegesacker Hafen – am 15. Mai 2000 statt. Die Veranstaltung lockte damals Hunderte nach Vegesack. Zu den Ehrengästen zählte Christine Koschnick, Ehefrau des Altbürgermeisters Hans Koschnick. Ihr oblag es, die originalgetreue Kopie des 1962 in der Weser gefundenen Schiffes auf den Namen "Roland von Bremen" zu taufen.

14 Jahre später sorgte ein defektes Ventil dafür, dass die Kogge sank. Bereits am nächsten Tag wurde sie gehoben und anschließend aufwendig saniert. Mittlerweile sieht der Nachbau wieder aus wie neu. Gearbeitet wird nun vor allem in Inneren der "Roland von Bremen". So kümmern sich die Beschäftigten derzeit etwa darum, das Schiff zu möblieren.

Vegesack keine Option

Auch wenn die Kogge in Vegesack gebaut wurde, hatte die Bras schon immer vor, sie wieder an die Schlachte zu legen. Schließlich gibt es dort die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Bremer Geschichtenhaus ein Programm zu entwickeln. "Bereits zu Beginn der Restaurierungsarbeiten wurde dieser Plan mit Hal över, dem vormaligen Besitzer der Kogge, besprochen und beispielsweise von der Brebau, die ihre Zentrale nahe der Schlachte hat, mit einer Geldspende unterstützt", sagt van Waegeningh. "Im Bremer Geschichtenhaus haben wir das entsprechende Personal, um so etwas umzusetzen, und der Standort an der Schlachte, nahe des Bremer Geschichtenhauses und nahe unserer Zentrale wäre Ideal dafür."

In Gesprächen mit Bremenports sowie dem Hafenamt sei es lediglich um die Frage gegangen, wann ein geeigneter Liegeplatz frei wird. Das Ergebnis: In diesem Jahr kann die Kogge nicht mehr an die Schlachte zurückkehren, dafür aber im nächsten. "Da noch einige kleinere Arbeiten vor der Fertigstellung erledigt werden müssen", so der Mitarbeiter der Geschäftsleitung, "ist der Verbleib im Holzhafen für ein weiteres Jahr eine gute Lösung für uns."

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