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Überseestadt Waller Beirat stärkt Blauer Karawane den Rücken

Walle ohne die Blaue Karawane? Für den Waller Beirat unvorstellbar – deshalb setzen sich die Ortspolitiker jetzt an oberster Stelle geschlossen für den in finanzielle Not geratenen Verein ein.
20.02.2025, 05:00 Uhr
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Waller Beirat stärkt Blauer Karawane den Rücken
Von Anne Gerling

Walles Ortspolitik stellt sich geschlossen hinter den Verein Blaue Karawane, der wie berichtet durch Kürzungen beim Jobcenter vor finanziellen Schwierigkeiten steht: Der Waller Beirat hat nun Sozialsenatorin Claudia Schilling (SPD) und Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) aufgefordert, den Fortbestand der Blauen Karawane und somit auch der Blauen Manege als Treffpunkt und Raum für verschiedene Aktivitäten für die Zukunft zu sichern.

„Hierbei sind alle Möglichkeiten der Förderung, zum Beispiel einer institutionellen oder einer neuen Projektfinanzierung, zu prüfen“, heißt es in dem gemeinsam von SPD, CDU, Grünen, Linken und FDP formulierten Antrag, den das Stadtteilparlament vorige Woche einstimmig verabschiedet hat. Die Waller Ortspolitiker erhoffen sich von ihrem fraktionsübergreifenden Schulterschluss ein starkes politisches Signal an Bremens Senat. „Wir sind uns einig, dass es hier Unterstützung von allen Parteien braucht“, unterstreicht SPD-Fraktionssprecherin Sonja Kapp (SPD) und CDU-Fraktionssprecher Jan Klepatz ergänzt: „Angesichts der aktuellen politischen Großwetterlage ist es nicht selbstverständlich, dass wir uns hier alle zusammengesetzt und diesen Antrag ausgearbeitet haben.“

Hintergrund ist, dass Ende Februar die Finanzierung von 16 AGH-Plätzen („Arbeitsgelegenheiten“, früher: Ein-Euro-Jobs) und vier Teilzeitstellen bei der Blauen Karawane ausläuft. Damit verliert der Verein fast die Hälfte der für die von ihm betriebene Blaue Manege benötigten Mittel in Höhe von jährlich rund 168.000  Euro. Vor allem die laufenden Miet- und Nebenkosten –  insgesamt 90.000 Euro pro Jahr  – machen dem Verein dabei zu schaffen. „Ohne Unterstützung sind wir vor der Insolvenz“, sagt der Waller Psychiater Klaus Pramann, der die Blaue Karawane einst mitgegründet hat.

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Walle ohne die Blaue Karawane? Für den Beirat undenkbar. „Sie sind sozusagen der Nukleus für das soziale Miteinander in der Überseestadt. Ohne Sie können wir uns das überhaupt nicht vorstellen“, wandte sich Ortsamtsleiterin Cornelia Wiedemeyer an Pramann und seine Mitstreiter. „Wir sind nicht am 1. März weg. Bei der Miete sind wir für die nächsten sechs Monate in trockenen Tüchern“, versicherte wiederum Pramann, und: „Wir werden etliches durch ehrenamtliche Tätigkeit überbrücken können, und wir werden so lange überbrücken, bis die Brücke am anderen Ufer ist. Das kann aber kein Dauerzustand sein.“

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