Auf den Sitz der Immobilienfirma Müller & Bremermann in Oberneuland haben bislang unbekannte Personen einen Anschlag verübt. Laut Polizei wurde die Schaufensterfront des Unternehmens an der Franz-Schütte-Allee durch Wurfgeschosse beschädigt. Im Internet ist ein anonymes Bekennerschreiben aufgetaucht, dessen Echtheit von der Polizei überprüft wird. Unterdessen erhebt die Immobilienfirma schwere Vorwürfe gegen die Landesregierung.
Die Immobilienfirma verortet die Täter im linksradikalen Spektrum und spricht von einer neuen Eskalationsstufe. Die Täter schreckten nicht davor zurück, Menschenleben zu gefährden. Die Landesregierung solidarisiere sich mit linksextremistischen Akteuren und unterstütze sie mit Steuergeldern. "So wird eine vermeintliche Legitimation für rechtswidrige Handlungen geschaffen", sagt Firmensprecher Daniel Günther.
Wann genau sich die Tat ereignet hat, ist nicht ganz klar. Die Polizei datiert den Angriff auf einen Zeitpunkt „in den zurückliegenden Tagen“. Im Bekennerschreiben vom Montag heißt es, man habe in der vorherigen Nacht etliche Scheiben des Firmengebäudes eingeschlagen. Der Schaden wird nach Polizeiangabe auf mehrere Tausend Euro geschätzt.
Die Immobilienfirma verweist auf einen weiteren Anschlag in der vergangenen Woche. Vor einem Hotel in Unternehmensbesitz sei ein Container in Brand gesteckt worden und habe kurz vor der Wiedereröffnung das gesamte Haus in Mitleidenschaft gezogen. Firmensprecher Günther macht ein "Klima des Hasses" aus. Durch eine wachsende Gewaltbereitschaft entstünden wirtschaftliche Schäden, die letztlich auch Arbeitsplätze gefährdeten. "Umso fragwürdiger ist die Rolle staatlicher Einrichtungen beim Umgang mit Linksextremismus."
In linksradikalen Kreisen gilt die Immobilienfirma als rotes Tuch. Wie berichtet, hatte Müller & Bremermann Mitte Juli eine Zwangsräumung im Viertel veranlasst. Dabei war es zu einer Konfrontation zwischen Polizei und Demonstranten gekommen. Auch als Eigentümerin des lange Zeit leer stehenden und zwischenzeitlich besetzten Dete-Kaufhauses in der Neustadt geriet die Firma ins Visier radikaler Kritiker. Zur Motivation steht im Bekennerschreiben, man wolle konkrete Akteure treffen, die im Kapitalismus ihre Position auf der Seite der Ausbeutenden gefunden hätten.
Der Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen. Die Polizei sucht nach Zeugen, Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer 0421 / 362-3888 entgegen.