Ein Warnstreik der Gewerkschaft Verdi hat am Mittwoch für leichte Verspätungen am Bremer Flughafen gesorgt. Gewerkschaft und Arbeitgeber schieben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu.
Rund 50 Beschäftigte der Bremen Airport Handling GmbH (BAH) haben sich am Mittwoch am Flughafen der Hansestadt an einem Warnstreik beteiligt. Mit der Aktion wolle man den Druck erhöhen, um eine Tarifbindung für die neu gegründete Tochtergesellschaft auf der Basis des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes zu erreichen, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Vera Visser. Am Flughafen kam es zu leichten Verspätungen.
Zum 1. Januar wurden Beschäftigte unter anderem aus den Bereichen Fracht, Abfertigung und Bodenverkehrsdienst in die Airport-Tochtergesellschaft BAH ausgegliedert. Es geht um rund 100 Beschäftigten. Verdi befürchtet eine Tarifflucht mit dem Ziel "erheblicher Einsparungen" im Personalbereich.
Verdi spricht von einem "Schlag ins Gesicht"
BAH-Geschäftsführer Dettmar Dencker warf Verdi "Tarifdilettantismus" vor. Die Kollegen würden nur unzureichend und seiner Meinung nach auch falsch über den Stand der Tarifverhandlungen informiert. Personalchefin Petra Höfers kritisierte, Verdi habe sich monatelang Verhandlungen über die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verweigert und stattdessen fast ausschließlich über die Bedingungen der Betriebsräte verhandelt.
In der Pressemitteilung heißt es, dass sich die die Gewerkschaft für eine "faire Entlohnung, gute Arbeitsbedingungen und eine existenzsichernde Altersvorsorge für alle Beschäftigten" einsetze. In den bisherigen Verhandlungen lagen die Vorstellungen von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite so weit auseinander, dass eine Annäherung nicht erfolgte. Das vorliegende Angebot der Arbeitgeberseite war nach Aussage der Verdi-Verhandlungsführerin Vera Visser „ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten, die täglich einen guten Job unter schwierigsten Bedingungen machen.“ (wk/dpa)