Rene Möller läuft gerade auf dem Mars umher und steuert dabei ein Fahrzeug. Das macht er virtuell mit einer speziellen Brille. Möller ist Azubi bei Airbus und hilft jedem Besucher des IAC, das gleiche Erlebnis zu bekommen. So wird er es auch auf dem Airbus-Stand am Mittwoch beim Tag der offenen Tür machen – auf Englisch auch „Public Day“ genannt.
Weniger Meter weiter können sich Besucher aber auch dank der Virtual-Reality-Brille auf die Raumstation ISS versetzen lassen und dort herumklettern. Am Airbus-Stand ist also mit einer längeren Schlange zu rechnen, wenn am Mittwoch der Astronauten-Kongress zum Tag der offenen Tür alle kostenlos einlädt, die Interesse daran haben.
Ein Astronauten-Kongress nicht nur für Wissenschaftler, das hat auch mit dem Motto zu tun. Wer im Internet auf dem Nachrichtendienst Twitter etwas schreiben möchte, benutzt dazu das Stichwort #involvingeveryone. Auf Deutsch bedeutet das „Jeden beteiligen“. Am Mittwoch sind ab 12 Uhr daher die Pforten sowohl für die Messehalle als auch für die Gespräche in der ÖVB-Arena geöffnet.
Auch am Stand von Boeing können die Besucher eine Brille für virtuelle Realität aufsetzen. Dort sitzt man dann plötzlich in einem Raumgleiter und schwebt unter der Internationalen Raumstation ISS durch. Direkt daneben ist ein Flugsimulator, an dem der Besucher Andockmanöver an der ISS ausprobieren kann. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) demonstriert an seinem Stand, wie sich ein Rover autonom auf dem Mars fortbewegen kann.
Dazu haben die DLR-Mitarbeiter sogar ein kleines Kontrollzentrum aufgebaut. Dort können die Besucher auch Informationen zur japanischen Raumsonde Hayabusa 2 erhalten. In der Nacht zum 3. Oktober soll die Sonde auf dem Asteroiden Ryugu das schuhkartongroße Landegerät Mascot absetzen, das in Bremen gebaut wurde. Mascot bewegt sich hüpfend fort, um an verschiedenen Orten Messungen zu machen.
Nasa-Aufkleber sehr beliebt
In der ÖVB-Arena laufen parallel die Veranstaltungen für alle. Leichte Englischkenntnisse sind von Vorteil, da es keine Übersetzung geben wird. Um 13.30 Uhr geht es los mit der Diskussion über „Sicherheit im Weltraum“. Mit dabei sind Nasa-Direktor Jim Bridenstine und Esa-Direktor Jan Wörner. Um 14.45 Uhr das große Highlight: Der Kongress schaltet live zur ISS für ein Gespräch mit Astronaut Alexander Gerst.
Im Anschluss beantworten Astronauten, die bereits im All waren oder noch fliegen werden, Fragen aus dem Publikum. Mit dabei sind aus Deutschland Ernst Messerschmidt, Matthias Maurer und Thomas Reiter, aus den USA Pamela Melroy und Michael Lopez-Alegria, aus Japan Koichi Wakata und aus Russland Sergey Krikalev.
An den Ständen der Aussteller in den Messehallen gibt es auch gute Gelegenheiten, um Raumfahrt-Souvenirs zu ergattern. Bereits bis Montagmittag erwies sich unter anderem der Aufkleber mit dem Nasa-Logo als sehr beliebt. Für Mittwoch haben die Veranstalter nur eine Bitte an die Besucher: Auf Rucksäcke sollte verzichtet werden.