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Reaktionen Welche Vorteile Bremens Handwerker im veränderten Heizgesetz sehen

Sowohl der Präses der Bremer Handwerkskammer als auch der Obermeister der Innung für Sanitär, Heizung und Klima begrüßen die Änderungen im geplanten Heizgesetz - welche Vorteile sie nun für Kunden sehen.
15.06.2023, 05:00 Uhr
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Welche Vorteile Bremens Handwerker im veränderten Heizgesetz sehen
Von Florian Schwiegershausen

Auch Vertreter des Bremer Handwerks begrüßen die Nachbesserungen beim Heizungsgesetz. Steffen Röhrs, Obermeister der Bremer Innung für Sanitär, Heizung und Klima, sagte mit Hinblick auf die längeren Übergangsfristen für Bürger: "Das nimmt erstmal den Druck vom Kessel." Aus Kundensicht sei das eine gute Entscheidung, denn dieser habe nun mehr Zeit, sich genaue Gedanken über seine künftige Heizung zu machen.

Röhrs, der am Mittwoch in Berlin bei einer Versammlung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks auf Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) getroffen war, lobte außerdem, dass der neue Gesetzesentwurf technologieoffener und etwa die Nutzung von  Gasheizungen, die auch mit Wasserstoff betrieben werden können, weiter möglich sei.

Röhrs ist sich sicher, dass es am Ende aber gerade in Städten bei vielen Menschen auf eine Wärmepumpe hinauslaufen werde. "Die Kunden sollten bedenken: Wir leben jetzt mit einem Gaspreisdeckel", sagte er. Wenn der Kilowattstundenpreis auf 14 Cent steige, sei eine Wärmepumpe bereits wirtschaftlicher. Der Obermeister versicherte, dass in 98 Prozent aller Gebäude in Bremen eine Wärmepumpe funktionieren würde. Fernwärme betrachte er vor dem Hintergrund kritisch, dass es dort eine Monopolstellung der Energieversorger gebe.

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Auch für die Betriebe dürfte die Abänderung des Gesetzes Erleichterung bringen, meint Röhrs. Die kämen aktuell mit den Aufträgen für eine Wärmepumpe nicht hinterher, gleiches gelte für die Hersteller. Diese Situation wird sich laut dem Obermeister wohl ab dem kommenden Jahr verbessern. Die Firmen hätten für all die Aufträge nicht genug Fachkräfte: "In diesem Punkt verschafft es den Betrieben Luft, sich entsprechend mit Personal auf die Zeit in vier Jahren vorzubereiten." 

Sowohl Röhrs als auch der Bremer Handwerkskammer-Präses Thomas Kurzke ermutigen daher nun erst recht junge Menschen, eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klima zu beginnen. Sie wären in dreieinhalb Jahren fertig ausgebildet und könnten damit aktiv bei der Klimawende mitanpacken, sagte Kurzke. Er begrüßt es nach eigenen Angaben ebenso wie Röhrs, dass den Kunden und den Betrieben nun etwas mehr Zeit bleibe: "Jetzt vermittelt das Gesetz allen das Gefühl, dass es nun weniger überstürzt ist", sagte er.

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