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Lehrstellen Bremer Unternehmen suchen noch immer Azubis

Sommer auf dem deutschen Arbeitsmarkt: Die Zahl der Jobsucher nimmt im Juli zwar leicht zu - bleibt aber dennoch auf einem Rekord-Tiefstand. Und die Unternehmen in Bremen suchen weiterhin Azubis.
01.08.2017, 18:32 Uhr
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Bremer Unternehmen suchen noch immer Azubis
Von Stefan Lakeband

Obwohl an diesem Dienstag für viele junge Leute die Ausbildung bereits angefangen hat, gibt es immer noch zahlreiche Chancen, eine Lehrstelle zu finden. Das machte Götz von Einem, Chef der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven, deutlich. Bei der Arbeitsagentur seien noch etwa 1000 freie Lehrstellen gemeldet, die Unternehmen noch dieses Jahr besetzen möchten. So würden etwa zahlreiche Berufskraftfahrer gesucht, aber auch Friseure, Verkäufer und Altenpfleger.

„Im Bund und in Bremen ist die Zahl der angebotenen Stellen und die der Bewerber ausgeglichen“, sagt von Einem. In der Hansestadt würden sie bei jeweils 4500 liegen. Das heiße aber nicht, dass jeder Bewerber auch einen Ausbildungsplatz bekommt. Denn unter den 4500 jungen Menschen interessiert sich längst nicht jeder für eine Lehrstelle. Einerseits fallen unter diesen Begriff auch Jugendliche, die nach dem Schulabschluss ein Freiwilliges Soziales Jahr machen oder eine weiterführende Schule besuchen wollen.

Andererseits wird von der Arbeitsagentur nicht jeder Jugendliche als Bewerber eingestuft – etwa wenn die Behörde der Meinung ist, er sei noch nicht reif für eine Ausbildung. Hinzu komme, dass sich natürlich auch Bewerber aus dem niedersächsischen Umland für einen Ausbildungsplatz in Bremen interessierten.

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Mit Blick auf geflüchtete Jugendliche sagt von Einem: „Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe muss erhöht werden.“ Denn nach und nach würden mehr junge Erwachsene einen Abschluss machen und sich dann eine Lehrstelle suchen. „Momentan ist durch Geflüchtete aber noch kein Druck auf den Arbeitsmarkt spürbar“, so von Einem. Der Ausländer-Anteil unter den Bewerbern liege bei 18,7 Prozent. Dazu zählten aber nicht nur Geflüchtete, sondern alle, die keinen deutschen Pass haben.

Weil der Sommer für viele Jugendliche auch der Übergang von der Schule in den Beruf oder das Studium ist, steigt in dieser Zeit meist auch die Zahl der Arbeitslosen. So auch in diesem Jahr. Im Land Bremen lag die Arbeitslosenquote im Juli bei 10,3 Prozent, einen Monat zuvor waren es noch 10,3 Prozent. Im Jahresvergleich zeigt sich aber, dass die Zahl der Arbeitslosen in Bremen gesunken ist. Bis Oktober, davon geht der Bremer Agentur-Chef aus, werde sich das wieder angleichen – also dann, wenn Schulabgänger ihre Ausbildung oder ihr Studium begonnen haben.

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Einen leichten Negativ-Trend sieht von Einem in der Zeitarbeitsbranche. Hier seien weniger freie Stellen als in den Monaten zuvor gemeldet worden. Er vermutet, dass sich darin die Probleme der Windbranche zeigen, in der viele Zeitarbeiter beschäftigt seien. Zuletzt hatte etwa die Senvion-Tochter Powerblades in Bremerhaven angekündigt, Jobs streichen zu wollen. Insgesamt sei die Arbeitskräftenachfrage im Vergleich zum Vormonat gesunken. Der Agentur-Chef führt das aber auf den Urlaubsmonat Juli zurück, in dem Unternehmen weniger Menschen einstellen würden.

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