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Insolvenz bei Modekette Warum die Branche auf eine Zukunft bei Wormland hofft

Nun schlüpft auch die Modekette Wormland unter ein Schutzschirmverfahren. Dem Traditionsunternehmen für Herrenausstattung sind die Kosten aus dem Ruder gelaufen. Doch die Branche hofft auf eine Zukunft.
15.01.2024, 19:30 Uhr
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Warum die Branche auf eine Zukunft bei Wormland hofft
Von Florian Schwiegershausen

Die Insolvenz bei der Modekette Wormland sei völlig überraschend. So hat es Jens Ristedt dem WESER-KURIER gesagt und das sei auch die Reaktion aus der Branche: "Damit hat keiner gerechnet. Schließlich hat sich Wormland seit Jahren spezialisiert." Ristedt ist Geschäftsführer des gleichnamigen Hauses für Damenmode in der Bremer Innenstadt sowie Vorsitzender der Bremer City-Initiative. Als Präsidiumsmitglied des Textil-Handelsverbands hat Ristedt ebenso einen guten Überblick in die Branche. Um Wormland müsse man sich keine Sorgen machen, sei immer der Eindruck aus den vergangenen Jahren gewesen. Vergangenen Freitag hatte die Kette für Herrenmode jedoch den Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Diesen Antrag können Unternehmen stellen, die zahlungsfähig sind und die Chancen für eine Sanierung gut stehen.

Die Gehälter der etwa 400 Beschäftigten, darunter die Wormland-Filiale in der Bremer Sögestraße sowie die Theo-Filiale in der Waterfront, sind durch das Insolvenzgeld für die kommenden drei Monate gesichert. Jens Ristedt hofft und ist auch guter Dinge, dass Wormland eine Zukunft hat - so auch für das Haus in der Sögestraße, das es seit mehr als 30 Jahren gibt. Bei einem Schutzschirmverfahren gibt es keinen Insolvenzverwalter, sondern einen vorläufigen Sachwalter - das Insolvenzgericht hat dafür Torsten Gutmann von der Kanzlei Pluta bestimmt. Die Geschäftsführung, die weiterhin im Unternehmen schalten und walten kann wie bisher, wird von dem Restrukturierungsspezialisten Jens-Sören Schröder aus der Hamburger Sozietät Johlke beraten.

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Im vergangenen Jahr habe der Umsatz zwar trotz rückläufiger Frequenzen leicht über dem Vorjahr gelegen – so heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Kostensteigerungen etwa beim Personal, bei den Mieten und auch der Energie hätten damit jedoch nicht ausgeglichen werden können. Bis Sommer will das Unternehmen nun einen Sanierungsplan präsentieren. In der Vergangenheit gab es auch andere spezialisierte Modeketten, für die es nach der Insolvenz eine Zukunft gab. So beantragte zum Beispiel 2020 Appelrath Cüpper Insolvenz in Eigenverwaltung und konnte das Verfahren zum Ende des genannten Jahres beenden. Alle 16 Filialen blieben damals erhalten. Wormland hat bundesweit zwölf Filialen und seinen Stammsitz in Hannover.

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