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Schlagabtausch mit Raumfahrtkonzern Investor Wyser-Pratte schreibt OHB neuen Brief

Der US-Investor Guy Wyser-Pratte hat in einem neuen Brief zum wiederholten Male die Führungsstruktur des Raumfahrtunternehmens OHB angegriffen – und sich selbst für einen Posten ins Gespräch gebracht.
01.09.2017, 18:34 Uhr
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Investor Wyser-Pratte schreibt OHB neuen Brief
Von Stefan Lakeband

Der Schlagabtausch zwischen Guy Wyser-Pratte und dem Bremer Raumfahrtunternehmen OHB geht weiter: Der US-Investor hat dem OHB-Vorstandsvorsitzenden Marco Fuchs erneut einen Brief geschrieben, indem er die Führungsstruktur der Firma anprangert. Gleichzeitig brachte er sich selbst als neues Mitglied für den Aufsichtsrat ins Spiel.

In einem ersten offenen Brief hatte Wyser-Pratte die Raumfahrtfirma Mitte August direkt angegriffen und so den Aktienkurs nach oben getrieben. Der Finanzinvestor, der nach eigenen Angaben zweitgrößter OHB-Anteilseigner ist, der nicht zur Inhaber-Familie Fuchs gehört, warf dem Unternehmen unter anderem eine unklar organisierte und intransparente Führung der Managementebene und eine Abhängigkeit von der Inhaberfamilie Fuchs vor. Familie Fuchs hält gut 70 Prozent der Unternehmensanteile, der Rest ist in Streubesitz. Wyser-Pratte dürfte etwa zwei Prozent der Aktien halten.

Nach Ansicht des Investors ist der Aufsichtsrat von OHB zu klein und könne nicht unabhängig agiere. Vorsitzende des Kontrollgremiums ist Christa Fuchs, die Mutter des aktuellen Vorstandsvorsitzenden. Sollte OHB niemanden finden, um den Aufsichtsrat zu erweitern, heißt es nun in dem Schreiben, das auf den 29. August datiert ist, „biete ich meine eigenen Dienste an“. Trotz seines Alters von 77 Jahre sei er nicht die schlechteste Lösung – auch weil Wyser-Pratte viel Erfahrung habe.

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In seinem ersten Brief hatte der Investor das Alter von Christa Fuchs und OHB-Vorstand Fritz Merkle kritisiert. Beide hätten schon das Rentenalter erreicht. OHB-Chef Marco Fuchs hatte in seiner Antwort Kritik am Alter zurückgewiesen; Wyser-Pratte lässt aber nicht locker. „Dr. Merkle ist an absoluter Star“, schreibt der US-Amerikaner. Er schlug vor, Merkle könne Christa Fuchs als Aufsichtsratschefin ersetzen. Diese könne aber natürlich im Aufsichtsrat bleiben. Zudem sollten für den Aufsichtsrat Ausschüsse für Strategie und Qualitätssicherung eingerichtet werden.

Ein Sprecher des Raumfahrtunternehmens sagte, dass man den zweiten Brief zur Kenntnis genommen habe und nun prüfen werde.

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