Auch wenn viele Einschränkungen mittlerweile wieder aufgehoben wurden – die Unternehmen in Bremen und Bremerhaven spüren die Folgen der Corona-Pandemie noch immer. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturreport der Handelskammer hervor, die 461 ihrer Mitglieder befragt hat.
Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es dennoch: Im Vergleich zur Befragung davor steigt nun der Konjunkturindikator, der die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen für die kommenden Monate zusammenfasst. Allzu viele Erwartungen sollte man sich deshalb aber nicht machen – er bleibt auf einem sehr niedrigen Niveau.
„Mit einer schnellen Erholung der konjunkturellen Lage ist insgesamt nicht zu rechnen. Rund 40 Prozent unserer befragten Unternehmen rechnen erst im Jahr 2021 mit einer Rückkehr zum normalen Geschäft. Noch einmal fast genauso viele können derzeit noch gar nicht einschätzen, wann sich die Lage wieder normalisieren wird“, sagt Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer. Laut Umfrage rechnen drei Viertel der befragten Unternehmen mit Umsatzeinbußen im laufenden Geschäftsjahr.
Fachkräftemangel trotz Krise
Besonders betroffen ist nach wie vor die Hotellerie und Gastronomie, wo fast jedes Unternehmen Umsatzausfälle von mehr als 25 Prozent erwartet. Fast zwei Drittel gehen sogar davon aus, dass mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes wegbricht. Auch in den anderen Branchen wie Verkehr, Logistik, Einzelhandel und Industrie ist die Lage weiterhin angespannt.
Das hat auch immer noch Auswirkungen auf die Lage der Beschäftigten. Hier sei mit negativen Folgen zu rechnen, heißt es in der Kammer-Untersuchung. Gleichzeitig sorgt die Bremer Betriebe ein Problem, das es schon vor Corona gab: der Fachkräftemangel. „Rund ein Drittel der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer sorgt sich derzeit um die Verfügbarkeit von qualifiziertem Fachpersonal, das zum Teil jetzt schon, aber spätestens in der Phase des Aufschwungs wieder zusätzlich benötigt wird“, sagt Fonger. Firmen versuchten daher, ihre qualifizierten Mitarbeiter auch in Krisenzeiten zu halten.