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Beteiligung an einem Start-up aus Schweden Mercedes plant Autos mit grünem Stahl ab 2025

Stahl hat einen hohen Anteil am Produkt Auto. Und der soll künftig mit weniger Emissionen hergestellt werden. Mercedes kündigt an, ab 2025 erste Autos mit grünem Stahl auf den Markt zu bringen.
26.05.2021, 12:02 Uhr
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Mercedes plant Autos mit grünem Stahl ab 2025
Von Lisa Schröder

Mercedes will in naher Zukunft Autos mit sogenanntem grünem Stahl fertigen. Dazu steigt der Autohersteller beim schwedischen Start-up H2 Green Steel (H2GS) ein. Die Produktion von saubererem Stahl soll auf diesem Weg vorangebracht werden. "Im ersten Schritt investieren wir einen einstelligen Millionenbetrag", äußerte sich Vorstand Markus Schäfer in einer Mitteilung des Unternehmens zur Beteiligung. In drei Jahren sollen Fahrzeuge mit emissionsfrei hergestelltem Stahl im Angebot sein. "Als bevorzugter Partner des Start-ups bringen wir somit bereits ab 2025 grünen Stahl in verschiedenen Fahrzeugmodellen auf den Markt", kündigte Schäfer an.

Mercedes soll bisher als einziger Autoproduzent bei Green Steel eingestiegen sein. Das Unternehmen ist demnach 2020 gegründet worden, um eine fossilfreie Stahlproduktion in Nordschweden aufzubauen. Fünf Millionen Tonnen des Stahls sollen bis 2030 hergestellt werden. Wie er entsteht? Statt Kokskohle setzt Green Steel bei der Herstellung Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Energien ein.

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Um welche Modelle es 2025 geht, laut einer Sprecherin von Mercedes ist es zu früh, dazu Angaben zu machen. Daimler rechnet in der Mitteilung vor, dass beispielsweise eine Limousine im Schnitt zur Hälfte aus Stahl bestehe. So betrage der Anteil des Stahls an den Gesamtemissionen bei der Herstellung etwa 30 Prozent. Im Jahr 2039 solle die gesamte Flotte CO2-neutral sein. Ein Großteil der Lieferanten habe zugesagt, heißt es von Mercedes, in Zukunft entsprechende Produkte zu liefern. Darunter seien auch wichtige Stahllieferanten.

Stahlkonzern Arcelor-Mittal hat sich bisher vorgenommen, bis zum Jahr 2050 weltweit nur noch grünen Stahl anzubieten. Der Chef der Bremer Hütte Reiner Blaschek sieht das Werk auf dem Weg hin zur klimaneutralen Stahlproduktion: "Wir befinden uns bereits mitten im Prozess, unsere Vision vom grünen Stahl Realität werden zu lassen."

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Wie Anreize für den Einsatz von CO2-arm produziertem Stahl geschaffen werden können, darum geht es nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums auch im Zuge des "Handlungskonzept Stahl" der Bundesregierung. "Eine Quote ist dabei eine mögliche Option", teilte eine Sprecherin mit. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte eine solche Quote für die Automobilindustrie ins Spiel gebracht.

Und wird der grüne Stahl später vom Kunden goutiert werden? Umweltbewusstsein spiele für Autokäufer eine wichtige Rolle, sagt Expertin Ellen Enkel von der Universität Duisburg-Essen, aber erst nach Preis und Komfort. "Wird das Fahrzeug also einfach nur teurer, ohne Verbesserung der Funktionalitäten oder Steigerungen des Komforts, wird das vermutlich am Markt weniger gut angenommen", schätzt die Inhaberin des Lehrstuhls für BWL und Mobilität.

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