Das Deutsche Milchkontor (DMK) mit seiner Marke Milram plant in seiner neuen Verwaltungszentrale am Flughafen ein Café. Damit haben Besucher und Passagiere eine weitere Möglichkeit, in Laufnähe des Airports verweilen zu können. Beim Café handelt es sich eigentlich um das neue Betriebsrestaurant des künftigen DMK-Verwaltungsgebäudes. Das Unternehmen will sich hier schaufensterartig nach außen präsentieren. Der DMK-Marketingchef Sven Kreitz sagt: „Wenn ich aus dem Flughafengebäude herauskomme, werde ich bereits von dort eine ganze Reihe von Sitzplätzen draußen sehen. Ins Gebäude kann ich reinschauen, wenn die Menschen dort arbeiten, aber auch, wenn sie dort kochen.“
Da sieht Kreitz, gelernter Koch, eben auch den Unterschied: „Die Idee ist, eine Extra-Kaffee- und Milchbar zu haben, denn der Gastronom hat dadurch für seine Sitzplätze draußen ein schönes Zusatzkonzept. Die Gäste können sich am Nachmittag ein Stück Kuchen dazu holen oder auch einen Milchshake.“ Gleichzeitig will das Unternehmen seine Produkte präsentieren – und zum Verkauf anbieten. "Wir wollen dort also auch einen kleinen Shop dabei haben, in dem sich die Gäste ein Stück Käse oder Butter mitnehmen können. Das ist auch noch mal ein Zusatzgeschäft für den Gastronomen."
Mini-Shop mit Milch und Käse geplant
Damit nimmt das DMK also eine Art Mini-Shop in die Hand: Urlauber, die von ihrer Reise zurückkommen und daheim einen leeren Kühlschrank haben, können sich dort zum Beispiel schnell mit ein paar Sachen eindecken. Vor einigen Jahren war mal ein Supermarkt im Flughafen im Gespräch, aber aus dieser Idee wurde bisher nichts.
Für das Restaurant sucht das Unternehmen einen Pächter. „Es ist ein Aufruf an diejenigen, die da Lust drauf haben, mit Offenheit, Neugier und Engagement ans Werk gehen und das gepaart mit einer kulinarischen Expertise." Es könnten auch Dinge gemeinsam ausprobiert werden. Gebraucht werde also jemand, der auch etwas wage und Neues erprobe. Der- oder diejenige könne bereits jetzt an der Gestaltung der Küche mitwirken. Dieses Jahr im Herbst soll das Richtfest am Standort sein, im Herbst kommenden Jahres der Einzug für das gesamte Unternehmen – also auch für das Restaurant.
Anstatt jeden Tag Currywurst
Dort kommen dann auch die veganen Milram-Produkte auf den Tisch, die das Unternehmen nun auf den Markt bringt. Das neue Verwaltungsgebäude entsteht laut DMK-Sprecher Oliver Bartelt nach modernsten Umweltaspekten. Der Gastrobereich solle nicht ausgeklammert werden: "Da kann man eben nicht montags bis freitags Currywurst mit Pommes anbieten.“ Es soll also auch Kakao, Vanille-Pudding und Reisdessert auf Haferbasis geben. Als gelernter Koch hat Kreitz auch ein Auge darauf, dass die Produkte nicht nur für den Endverbraucher, sondern auch für die Gastronomie funktionieren: „Den Köchen ist die hohe Funktionalität wichtig, dass man zum Beispiel einen warmen Schokopudding machen kann, und der dann auch lange warm bleiben kann.“
Bei der Entwicklung der Produkte ist laut Kreitz so mancher vegane Testpudding auch mal in der Ecke gelandet. Bei den veganen Artikeln könne es bis zum fertigen Pudding durchaus länger dauern. "Die Produktentwicklung fängt klein an: Zuerst reden wir über Kilos", erläutert Kreitz. In der Produktion in Zeven gibt es dafür eine Testküche und eine Mini-Molkereianlage. "Da stellen wir dann 'in klein' Mindestchargen von 20 Tonnen nach", sagt Kreitz. „Aus Sicht der Köche und der Konsumenten gibt es zum Beispiel bei Pudding einen Referenzgeschmack. Die Herausforderung ist also, dass es kein komplett neues Produkt ist.“
"Vegane Produkte sind ein anderer Schnack"
Für den Geschmackstest gibt es Runden mit Probanden aller Altersgruppen. Das DMK hat sich aber auch vor Jahren Köcheteams aufgebaut, die neue Artikel testen – auch ein veganes Köcheteam. Kreitz erläutert: „Das Schöne bei den Köchen: Die nehmen kein Blatt vor den Mund und kommen direkt zur Sache. So sind wir am Ende auch bei den Produkten gelandet, die wir jetzt haben.“
Wenn es bei der Entwicklung um eine Sortimentserweiterung geht, beispielsweise einen Fruchtjoghurt, dann könne man mehrere Schritte abkürzen. "Aber vegane Produkte sind schon ein anderer Schnack. Da sollte man auch tunlichst darauf achten, Schritt für Schritt vom Kleinen zum Großen vorzugehen", erklärt Kreitz im Rückblick. Am Ende sind es vegane Lebensmittel auf Haferbasis geworden. Auch das hat einen Grund, wie der Marketingchef und gelernte Koch sagt: "Wir haben auf Hafer gesetzt, weil es schon viele Sojaprodukte auf dem Markt gibt. Der bringt außerdem eine leichte Süße mit.“ DMK-Sprecher Oliver Bartelt sieht da einen weiteren Aspekt: "Hafer ist ein Produkt, das man auch regional anbauen kann, vielleicht tut sich da für unsere Bauern ein zusätzlicher Rohstoffmarkt auf. Wir denken das mit.“