Im Moment treibt die Personalnot vielen Menschen geradezu Schweißperlen auf die Stirn – Arbeitgebern, aber auch Arbeitnehmern. Die Unternehmen klagen schon seit Jahren über Fachkräftemangel. In den nächsten Jahren dürfte sich die Lage weiter verschärfen, wenn geburtenstarke Jahrgänge nach und nach in Rente gehen. Die Mitarbeiter, die bleiben, können die Arbeit nicht übernehmen – so viele Überstunden kann niemand leisten. Wie passt die Idee der Viertagewoche in diese Zeit? Ziemlich gut. Experimente weisen darauf hin. Es ist an der Zeit, aus der Not eine Tugend zu machen und über neue, flexiblere Arbeitszeitmodelle nachzudenken.
Das Klammern an einem Arbeitstag, der von neun bis 17 Uhr dauern muss, ist zumindest in einigen Branchen überholt. Viele Beschäftigte wollen und brauchen mehr Flexibilität in ihrem (Arbeits-)Leben. Nicht von ungefähr war es die Pandemie, die dazu geführt hat, dass sich wie über Nacht Homeoffice in vielen Firmen etablieren konnte. Das sagt viel über die Experimentierfreudigkeit hierzulande aus.