Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Tour zu ausgewählten Imbissen Was Foodtrucks in Bremen zu bieten haben

Ob Pommes, Pizza oder Burger – in Bremen gibt es einige Foodtrucks, auch abseits der Wochenmärkte und des Domshofes. Man muss nur wissen, wo die Fahrzeuge stehen.
19.04.2024, 08:29 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Was Foodtrucks in Bremen zu bieten haben
Von Jürgen Hinrichs
Inhaltsverzeichnis

"Curry Kitchen" in der Überseestadt

Sie kommen zu acht. Junge Leute, bestens gelaunt. Es ist Mittag, der Hunger treibt sie her. Appetit auf Currywurst und Pommes mit den vielen Zutaten obendrauf. "Hier schmeckt alles", sagt einer aus der Gruppe. Und dann wird bestellt. Am Ende sind es drei prall gefüllte Tüten, die über den Tresen gehen. Gegessen wird im Büro, "dort bekommen wir die Getränke gratis". Der Trupp zieht ab: "Bis zum nächsten Mal!"

Ein Ritual, nichts weniger als das. Mindestens einmal in der Woche teilen die Angestellten einer Internetagentur ihr Faible für Fast Food: "Jeden Frittwoch!" Und wenn das nicht reicht, was vorkommen kann, aber längst nicht die Regel ist, wird später in der Woche Fritten-Friday ausgerufen. Noch einmal hin und fürs Büro bunkern. Noch einmal Pommes, die vor allem, kräftige Sorte, frisch aus Holland. Und immer, wirklich immer muss Joppie-Sauce dabei sein, eine Mischung aus Mayonnaise, Zwiebeln und Currygewürz. Joppie-Junkies, allesamt.

"Curry-Kitchen" in der Überseestadt. Eine Adresse an der Konsul-Smidt-Straße, die sich in 13 Jahren etabliert hat. Der Foodtruck ist ein dunkelgrauer Chevrolet Grumman mit ausreichend Platz, um die Schlangen abzuarbeiten, die sich zur Kernzeit zwischen zwölf und zwei an der Verkaufsluke bilden. Vor dem Wagen steht ein Podest, das mit einem Zeltdach überspannt ist. Schutz vor Regen oder Sonne, je nachdem. Im Sommer werden Liegestühle aufgestellt.

Inhaber ist Florian Demit. Der 44-Jährige kommt gebürtig aus Bremen und hat sein Leib- und Magenthema, die Currywurst, in Düsseldorf entdeckt. "Ich habe dort Bankkaufmann gelernt", erzählt Demit. Eines Tages verschlug es ihn "Curry", Deutschlands erstes Currywurst-Restaurant. Ein wahrer Tempel für die Anhänger des Schnellgerichts. Zurück in Bremen hat er diesen Genuss vermisst. Was tun? Selbst machen, war die Antwort. Und klar, warum nicht?

Lesen Sie auch

"Die Idee entstand aus einer Bierlaune." Demit hat sich bei der Bank Geld geliehen und den ersten Foodtruck angeschafft. Seitdem steht er mit einer Mitarbeiterin im Schatten von Speicher I und verkauft Wurst und Pommes mit Lauchzwiebeln drauf, Jalapeños oder Röstzwiebeln. Mit verschiedenen Spezialsaucen, aber auch einfach mit Ketchup und Mayo. Den zweiten Wagen seiner kleinen Firma, ein silberner Airstream aus den USA, setzt er bei Events ein.

Die ersten Jahre seien hart gewesen: "Man öffnet nicht einfach einen Imbiss und dann läuft das schon", weiß Demit nun aus Erfahrung. Den Erfolg habe er sich erarbeiten müssen, anfangs mit der Unterstützung seiner damaligen Freundin, die heute seine Frau ist. Jetzt aber läuft's, schon wegen der vielen Stammgäste. An Expansion denkt er trotzdem nicht: "Wofür? Das wäre nur Stress."

Demit hat verschiedene Metzgereien ausprobiert, bevor er loslegte. Die Wurst, ganz wichtig! Seine Wahl fiel auf die "Echte" von Dönninghaus aus Bochum, seit Jahrzehnten eine Kultmarke und noch einmal mehr, nachdem Herbert Grönemeyer ein Lied daraus gemacht hat: "Currywurst". Das war der definitive Adelsschlag. Dönninghaus hält die Rezeptur bis heute geheim und verrät nur so viel, dass die Wurst im Naturschweinedarm steckt und neben Schweinefleisch auch ein Quäntchen Rindfleisch enthält. Und die Curry-Sauce? Auch geheim. "Fruchtig-aromatisch, gleichzeitig richtig scharf", beschreibt Dönninghaus den Geschmack. Wurscht ist bei der Produktion gar nichts, alles Präzision. So serviert bei "Curry-Kitchen" im alten Hafen.

Lesen Sie auch

"Simple Burger" im Hohentorshafen

Ein Foodtruck mit angeschlossenem Container. Außenplätze gibt's zwar auch, aber dieser Stahlkasten ist etwas Besonderes. Eine Art Theke vor der Panoramascheibe. Hocker, eine Lichterkette und Decken, falls es zu kühl ist. Muggelig, würde Dittsche sagen, und der kennt sich aus im wirklich wahren Leben.

Der Blick geht zum Hafen hinaus: aufgebockte Boote, trübes Wasser, Industrie und Gewerbe am gegenüberliegenden Ufer. In der Ferne ragen die Silos auf, die früher zu Kellogg gehörten und demnächst als Hotel genutzt werden. Man schaut zur Beck's-Brauerei und erhascht auch einen Blick auf den Kirchturm von St. Stephani.

So ist das bei "Simple-Burger" am Hohentorshafen. Ein Ort, der seine Reize hat, bei Regen und im April allerdings nur in Maßen. Es gibt Burger, logisch – vegetarisch, vegan oder mit Rindfleisch. Neu ist die Chicken-Variante in allen drei Klassen.

"Simple-Burger" ist vor fünf Jahren von Marlon Lietzow gegründet worden. "Wir stehen auch auf dem Domshof, dort mit unserer hübschen Bertha, einem 45 Jahren alten Hanomag-Henschel", erzählt der Unternehmer. Dritter Standort in Bremen sei der Rewe am Buntentorsteinweg. Das Fleisch komme aus der Region, die Saucen und das andere drumherum seien frei von Zusatzstoffen. "Unser Name ist Programm: alles einfach. Transparent. Regional. Echt.”

Lesen Sie auch

"Moodburger" an der Neuenlander Straße

Lage, Lage, Lage – das Credo der Immobilienbranche. "Moodburger" konnte sich den Ort offenbar nicht aussuchen oder es steckt eine spezielle Idee dahinter. Der Foodtruck steht zwischen der vielbefahrenen Neuenlander Straße und einer Filiale von Auto-Teile-Unger. Immerhin: An Parkplätzen fehlt es dort nicht. Sonst aber taugt der Imbiss nicht gerade für ein Mittagessen in netter Atmosphäre.

Am Burger, es ist der "Spicy Mood", gibt's aber nichts zu meckern. Der junge Mann hinterm Tresen verspricht eine "Geschmacksexplosion", und ja, das kann man sagen. Die Frau am Grill holt eine Kugel Fleisch aus der Kühlung, hundert Prozent Angus-Rind, verspricht "Moodburger". Der kleine Klumpen wird auf die heiße Platte gedrückt, das Fleisch nimmt Farbe an, wird gar und bekommt Röstaromen. Käse und eine Marinade aus Chili, Tomate und Jalapeños komplettieren den Geschmack. Lecker!

Pizza auf der Piazza im Steintor

Eine weiße Pizza soll es sein, ohne die klassische Tomatensauce. Die "Salsiccia e Tartufo" mit Mozzarella, Champignons, italienischer
Salsiccia, Pecorino Tartufo und Trüffelöl. Gute Wahl, wie sich herausstellt. Saftig, würzig und mit einem schmackhaften Rand. Die Stücke so klein geschnitten, dass sie auf die Hand passen.

Sonnenbrillenwetter auf dem Ziegenmarkt im Bremer Steintor. Die kleinen Tische sind alle besetzt. Gute Laune bei den Leuten, viel Gelächter, und kurzum genau das an diesem Mittag, was der Pizzabäcker mit seinem Wagen verspricht: "Il Posto Giusto", der richtige Ort.

Fabio Xhevahiri steht am Ofen, er hat Zeit fürs Foto, mehr aber nicht – zu viel zu tun. Doch warum ihn auch fragen, wenn er doch alles niedergeschrieben hat: "Der Teig wird mit echtem italienischen Mehl nach alter Tradition zubereitet und erhält eine lange Gehzeit. Das verleiht der Pizza seinen einzigartigen Geschmack, seinen luftigen Rand und eine leichte Bekömmlichkeit. Gebacken wird unsere Pizza auf einem speziellen Stein, der aus einem kleinen Dorf nahe Napoli stammt."

Fabio, der Pizzaiolo, ist vor sieben Jahren von Italien nach Deutschland gekommen. "Pizza war mein Leben lang eine Leidenschaft, und es gab womöglich nur wenige Tage, an denen ich keine verspeist habe", schreibt er auf seiner Homepage. "Italien ohne Pizza ist einfach unmöglich. Mein Leben hier ohne Pizza für mich ebenso." Und deshalb ist er jetzt jede Woche mit seinem Wagen unterwegs – mittwochs und sonnabends auf dem Ziegenmarkt, donnerstags auf dem Bauernmarkt in der Slevogtstraße in Schwachhausen, und freitags und sonntags an der Mahndorfer Heerstraße 52. In Mahndorf macht der Wagen nicht mittags Halt, sondern am frühen Abend.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)