Die Kaufpreise für Bremer Eigentumswohnungen sind im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2020 um 7,1 Prozent gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Immobilienreport der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) hervor. Von 2019 zu 2020 waren es noch 3,8 Prozent. So lag der Kaufpreis im Durchschnitt bei 4.500 Euro pro Quadratmeter. Im Spitzensegment wurden bis zu 5500 Euro pro Quadratmeter erzielt. Wie in den Vorjahren stieg das Kaufpreisniveau erneut stärker als das Mietniveau. Höhere Baukosten, Zuwanderung und die steigende Zahl der Haushalte setzen den Markt für Wohnimmobilien nicht nur in Bremen weiter unter Druck.
Neu gebaut wurden überwiegend Geschosswohnungen. Sie machten 83 Prozent aller Genehmigungen und 84 Prozent aller fertiggestellten Gebäude aus. Angesichts der aktuellen Zinsentwicklungen rechnet die WFB in den nächsten Jahren mit einer Stabilisierung der Kaufpreise. Die Mieten für Neubauten stiegen 2021 in Bremen im oberen Bereich auf 14,30 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht einer Steigerung von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Durchschnittsmiete für Neubauten betrug rund zwölf Euro pro Quadratmeter, was einer Erhöhung um 4,3 Prozent entspricht.
Beliebteste Büros am Stadtrand
Ebenso stiegen die Mietpreise für Büros. Bei den Spitzenmieten in der Überseestadt kletterten die Preise nach kurzem Rückgang im Jahr 2020 wieder auf das Vor-Corona-Niveau von 14 Euro pro Quadratmeter. Ein Jahr zuvor waren es noch 11,20 Euro. Nicht ganz so stark stiegen die Mieten in der Bremer Innenstadt: In der Spitze lagen sie bei 13,80 Euro pro Quadratmeter um 50 Cent über dem Vorjahr. In peripheren Lagen, also in Richtung Stadtrand, kostet die Miete für einen Quadratmeter Büro im Monat 9,60 Euro.
Entsprechend scheinen Büros am Stadtrand am beliebtesten zu sein. Mit einem Umsatzanteil von 40 Prozent lagen periphere Standorte deutlich vor den übrigen Lagen. Die Gebiete jenseits der klassischen Bürostandorte bekommen damit schon im dritten Jahr in Folge mehr Bedeutung. Die Bremer Innenstadt ist die zweitstärkste Teillage mit einem Umsatzanteil von 20 Prozent, gefolgt von den Bürozentren in der Airport-Stadt mit 17,7 Prozent und der Überseestadt mit 14,3 Prozent. Die Leerstandsquote erhöhte sich leicht und liegt bei 3,3 Prozent.
Geringer Leerstand bei Logistikflächen
Allerdings bezeichnet die WFB den Markt für Bürovermietungen für das Jahr 2021 mit einem Umsatz von rund 145.000 Quadratmetern als das beste Ergebnis seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 1994. Es handelte sich vor allem um großvolumige Mietabschlüsse. Die Verunsicherung durch die Corona-Pandemie und die vermehrte Homeoffice-Nutzung sei abgeklungen, aber laut WFB sorgt seit Jahresbeginn der Krieg in der Ukraine für Zurückhaltung. WFB-Geschäftsführer Andreas Heyer sagte mit Blick auf 2022: „Die Auftragsbücher sind gut gefüllt mit attraktiven Projekten. Allerdings wirken sich nun die anziehenden Baupreise sowie die Materialknappheit auf das erwartete Neubauvolumen aus."
Für die Logistik bleibe der Bedarf in Bremen hoch: Der Bestand an Hallenflächen stieg leicht auf mehr als 3,2 Millionen Quadratmeter. Ein Leerstand von 1,54 Prozent deute auf einen höheren Bedarf hin. Der bundesweit marktübliche Leerstand liegt laut WFB zwischen drei und fünf Prozent. Die Mieten für Logistikimmobilien stiegen im Durchschnitt um zwei Cent auf 3,38 Euro pro Quadratmeter.