Zwei Tage lang hatten mehrere Gutachter das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven im April besucht und ganz genau unter die Lupe genommen. Es ging um die Frage, ob das Haus weiterhin Teil der Leibniz-Gemeinschaft bleiben soll. Jetzt steht fest: Der Bund finanziert die Arbeit des DSM für die nächsten vier Jahre weiter. Es ist eine Entscheidung von existenzieller Bedeutung, denn 85 Prozent des Budgets für die Forschungs- und Museumsarbeit kommen aus Berlin. Ohne diese Förderung hätte das Haus in seiner bisherigen Form keine Zukunft gehabt.
Entsprechend erleichtert reagiert die Geschäftsführende Direktorin Ruth Schilling: „Wir danken der Evaluierungskommission für das entgegengebrachte Vertrauen.“ Hinter dem DSM liegen unruhige Zeiten. Anfang 2022 hatte die umstrittene Direktorin Sunhild Kleingärtner das Haus verlassen. Seit Jahren sind Teile der beiden Hauptgebäude Baustellen. Mehrere Millionen Euro sind in die Umbaumaßnahmen geflossen. Gleichzeitig waren die Besucherzahlen in der Pandemie gesunken. Auch für die Instandhaltung der Schiffe im Museumshafen fehlte lange Zeit das Geld.
Seit einiger Zeit aber macht das DSM wieder positive Schlagzeilen. Die Sanierung des sogenannten Bangert-Baus ist abgeschlossen. Der Umbau des Scharoun-Gebäudes schreitet voran. Sehr gut angekommen ist die neue Dauerausstellung „Schiffswelten – der Ozean und wir“, die mehr als zehn Millionen Euro gekostet hat. Höhepunkte sollen im kommenden Jahr die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Museums und die Sonderausstellung zum 100-jährigen Jubiläum der Deutschen Atlantischen Expedition des Forschungsschiffs Meteor werden.