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Zum Tod der Queen Wie in Bremen lebende Briten die Trauerfeier für die Queen verfolgen

Millionen Menschen rund um die Welt nahmen am Montag Abschied von Queen Elizabeth II. - auch in Bremen trafen sich Briten, um der Queen die letzte Ehre zu erweisen. Wie sie die Trauerfeier verfolgten.
19.09.2022, 17:54 Uhr
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Wie in Bremen lebende Briten die Trauerfeier für die Queen verfolgen
Von Lucas Brüggemann

Nicht nur London verabschiedet sich von Queen Elizabeth II. Auch in Bremen zollen Menschen der verstorbenen Monarchin Respekt. An offiziellen Gebäuden wehen die Fahnen zu Ehren der Königin auf halbmast oder sind wie am Rathaus mit Trauerflor geschmückt. Im Clubraum des English Club Bremen gleich hinter dem Überseemuseum rückt die Club-Vizepräsidentin Karolin Halmai-Samel ein Teelicht zurecht. Neben der kleinen Kerze stehen ein Porträt der Queen und ein kleiner Blumenstrauß.

Ein gutes Dutzend Clubmitglieder haben sich eingefunden, um zusammen die Trauerfeier vor dem Fernseher zu verfolgen. Für einige von ihnen gehört die Berichterstattung der BBC in den letzten zehn Tagen zum ständigen Begleiter, so auch am Montagvormittag. "Die Sendungen liefen oft im Hintergrund", erzählt Julie Bryson. Die 81-Jährige gehört zusammen mit Eric Holmes und Frank, der seinen Nachnamen nicht nennen möchte, zu denen, die als Kind die Krönung der Queen im Juni 1953 miterlebt haben. Sie haben also sowohl den Beginn ihrer 70-jährigen Regentschaft als nun auch ihr Ende erlebt.

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Sandwiches und Tee

Die in Bremen lebenden Briten haben ganz britisch Sandwiches mit "Jam" und "Marmelade", mit Erdbeer- und Orangenmarmelade, ebenso wie den obligatorischen Tee vorbereitet. Auf der Theke stehen Flaschen mit Gin und Dubonet, dem Lieblingsdrink der Queen. "Das ist für später", sagt Halmai-Samel mit einem Augenzwinkern. Nicholas Bryson, der mit seiner Mutter in den English Club gekommen ist, meint, dass sich viele Mitglieder wegen Corona an diesem Vormittag nach langer Zeit wieder sehen. Eric Holmes stimmt zu: "Die Royals bringen die Menschen zusammen."

Spätestens als der Sarg der Königin, geschmückt mit ihrer Standarte, dem "Royal Standard", und der Imperial State Crown, aus der Westminster Hall gebracht und auf die Geschützlafette geladen wird, wird es still im Raum. Frank, der nach eigenen Worten eigentlich kein Royalist ist, erklärt, welche Regimenter vertreten sind. Als Ex-Soldat, der "immerhin zehn Jahre" für die Queen gedient hat, hat er Fachwissen. Aber auch der gestandene Ex-Militär wird andächtig, als die Soldaten den Sarg in die Westminster Abbey bringen. Eine Zuschauerin zückt ein Taschentuch.

Ein Toast auf König Charles III.

Den Trauergottesdienst verfolgen die Bremer Briten in fast absoluter Stille. Hin und wieder werden ein paar Worte mit dem Nachbarn gemurmelt. Beim Lied "The Lord is My Sheperd" (Der Herr ist mein Hirte) stimmen einige still mit ein. Zur Nationalhymne erheben sich Julie Bryson, Eric Holmes, Frank und die anderen Bremer Briten, zollen so der verstorbenen Monarchin den letzten Respekt. Für Julie Bryson ist dieser Tag emotional, während des Gottesdienstes kämpft sie mit den Tränen. "Man erinnert sich bei solchen Szenen, an die, die man selbst schon beerdigt hat", sagt sie. Gerade der Dudelsackspieler am Ende des Gottesdienstes rufe bei ihr Erinnerungen wach.

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Im Anschluss an den Gottesdienst, als der Sarg der Queen in einer Prozession begleitet von hunderten Soldaten und Musikern durch London gefahren wird, zeigen sich alle beeindruckt vom Pomp der Zeremonie. "That's what we do", sagt Julie Bryson, so machten es die Engländer eben. Zu diesem Zeitpunkt kommen auch Gin und Dubonnet ins Spiel. "A Toast to the King", sagt Eric Holmes und hebt sein Glas für einen Toast auf König Charles III. – und auch in Erinnerung an Queen Elizabeth II.

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