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Cuxhaven - Stade II Enak Ferlemann gewinnt haushoch

Enak Ferlemann hat souverän den Wahlkreis 29 Cuhaven - Stade II gewonnen und verteidigt damit sein Mandat.
25.09.2017, 00:14 Uhr
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Von Ulf Buschmann

Cuxhaven/Stade. Enak Ferlemann hat souverän den Wahlkreis 29 Cuhaven - Stade II gewonnen. Der CDU-Politiker und derzeitige Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur lag bei den Erststimmen klar vor seiner sozialdemokratischen Herausforderin Susanne Puvogel. Auf den weiteren Plätzen folgten die Vertreter von AfD, Grünen, Linken, FDP und Freien Wählern. Bei den Zweitstimmen im Wahlkreis lag die CDU ebenfalls vor der SPD. Drittstärkste Kraft war wie im Bund die AfD. Es folgte die FDP als viertstärkste Kraft vor den Grünen, dahinter lagen die Linken.

Ferlemann holte 42,72 Prozent bei den Erststimmen. Puvogel errang 30,71 Prozent. AfD-Bewerber Peter Würdig holte 8,45 Prozent. Grünen-Kandidat Marcel Duda konnte 6,05 Prozent der Wähler von seinen Positionen überzeugen. Es folgten Nadije Memedi (Linke, 5,79 Prozent), Marco Patrick Rützel (FDP, 4,97 Prozent) und Lutz Mehrtens (Freie Wähler, 1,31 Prozent).

Bei den Zweitstimmen fiel das Ergebnis nicht ganz so deutlich aus: Dort kam die CDU auf 38,49 und die SPD auf 27,66 Prozent. Damit schnitten beide Parteien besser ab als im Bund. Auf der anderen Seite waren die kleineren Parteien im Wahlkreis 29 hinter ihren Bundesergebnissen zurückgeblieben. So kam die AfD auf 8,99 Prozent, die FDP auf 8,16, die Grünen auf 6,9, die Linke auf 6,48 und Sonstige auf 3,31. Die Wahlbeteiligung betrug 75,53 Prozent.

„Das ist eine deutliche Rückendeckung“, sagte Ferlemann sichtlich gut gelaunt gegenüber dem WESER-KURIER. Er ergänzte: „Die Ergebnisse vor Ort sind sehr gut.“ Dass er mit so großem Abstand gegen Puvogel gewonnen habe, sei unter anderem dem Umstand zu verdanken, „dass wir im Wahlkampf auch unangenehme Themen angesprochen haben“.

Wie es weitergeht, hängt auch für ihn von den anstehenden Koalitionsverhandlungen in Berlin ab. Dort zeichnet sich eine Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP ab. Ferlemann selbst strebt nach eigener Aussage an, Parlamentarischer Staatssekretär zu bleiben. Die vordringlichsten Themen sind für ihn der Ausbau der Verkehrs- und Digitalinfrastruktur sowie die Unterstützung der hiesigen Wirtschaft. Als einzigen Schatten des Wahlausgangs machte der Christdemokrat das Abschneiden der AfD aus. Es gelte nun, die Partei „klein zu halten“.

Ferlemann-Herausforderin Puvogel, die erstmals in einem Bundestagswahlkampf angetreten war, zeigte sich mit ihrem Ergebnis zufrieden. „Mein Ziel war es, so viele Stimmen wie möglich für die SPD zu holen, und das habe ich geschafft“, sagte sie. Sie selbst wolle nach derzeitigem Stand der Dinge aber nicht noch einmal als Kandidatin für den Wahlkreis antreten. Es sei besser, einen jüngeren Kandidaten aufzubauen. „Aber das müssen wir erst einmal im Unterbezirk besprechen“, betonte Puvogel. Als Themen der Zukunft nannte sie neben dem Ausbau des Digitalnetzes und Fragen der Mobilität vor allem die Rente. „Das wird uns noch massiv beschäftigen“, zeigte sie sich überzeugt.

AfD-Mann Peter Würdig forderte angesichts des kräftigen Stimmenzuwachses seiner Partei, die AfD endlich als „Partei der bürgerlich-konservativen Mitte“ anzuerkennen. Die „Diffamierung“ als Nazis müsse aufhören. Jetzt gelte es, sich den „Sachthemen“ zu widmen. Neben den Kernthemen Eurorettung, Zuwanderung und „Subventionierung“ der südlichen EU-Mitgliedsländer nannte Würdig die Zustände in den Schulen und die Energiewende als drängende Fragen.

Zufrieden mit ihrem Abschneiden durften auch die Grünen sein. „Wir waren im Wahlkreis schon immer etwas schwächer als im Bundesdurchschnitt“, resümierte Duda, insofern sei das Ergebnis überraschend. Er kündigte den verstärkten Kampf gegen Elbvertiefung und A 20-Ausbau an. Im Gegenzug sollten die norddeutschen Häfen besser zusammenarbeiten.

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