Baumkuchen zuzubereiten, ist gar nicht so einfach. Es ist zeitaufwendig und erfordert Geduld sowie Geschick. Nicht umsonst bezeichnen Konditoren ihn als Königsdisziplin ihres Handwerks. Das ringförmig geschichtete Gebäck hat eine lange Tradition – auch in Twistringen (Landkreis Diepholz). Ob mit Vollmilch- oder Zartbitterschokolade überzogen, „Baumkuchen ist ein Klassiker zu Weihnachten“, sagt Günter Schmidt. Der Seniorchef unterstützt seine Tochter Janine gemeinsam mit den Angestellten bei der Produktion und verschickt auch die süßen Köstlichkeiten.

Schicht für Schicht zum fertigen Baumkuchen.
Apparat mit zwölf Walzen
Früh am Morgen wird in der Halle in Twistringen die Maschine angeworfen. Sie ist seit 25 Jahren im Einsatz. Zu Beginn habe sein Opa noch mit der Hand die Schichten aufgetragen und über einem offenen Feuer gebacken, erinnert sich Günter Schmidt. Mit der Maschine ist es heute möglich, in großen Mengen zu produzieren. In dem Apparat drehen sich bei 400 Grad zwölf Walzen und warten darauf, mit Teig gefüttert zu werden. Jede von ihnen ist 1,5 Meter lang. Zuvor muss jedoch die Baumkuchen-Masse angerührt werden. In einer riesigen Rührschüssel vermengt ein Mixer die Zutaten zu einem Teig. Das sind wenig Mehl, viele Eiern, Butter, Zucker und Gewürze. Das in der Confiserie Janine verwendete Rezept stammt laut Günter Schmidt aus dem Jahr 1883. Kleine verrückte Zahl am Rande: In der Hauptsaison kommen täglich 5000 Eier in die Rührschüssel!

Die Baumkuchenstangen werden zum Auskühlen auf ein Gerüst gehängt.
Schokolade gegen das Austrocknen
Die Masse wird in bis zu 20 hauchdünnen Schichten aufgetragen und auf der rotierenden Walze für wenige Minuten gebacken. Nach gut einer Stunde backen, sind 18 Meter Baumkuchen fertig. Dann müssen die Walzen mit dem Kuchen abkühlen, bevor das Gebäck von dem Metall geschnitten werden kann. Als nächstes bekommt der Baumkuchen seine Form: Er wird als Ring, Bogen oder Spitze verkauft. Dann gibt es noch die Möglichkeit, die Baumkuchen mit Schokolade zu überziehen. So trocknet das Gebäck nicht so schnell aus und schmeckt besonders süß. Aber auch als sogenannte Rohlinge verkauft der Bäcker sein Gebäck. Und dabei gilt für jedes Produkt: Fest, saftig und gut geformt muss ein guter Baumkuchen sein. Das ist die Vorgabe des Deutschen Konditorenbunds.

Das sind viele Eier! Täglich landen 5000 Stück in der Rührschüssel der Confiserie Janine!