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Biodiversität Vielfalt schützen und fördern

Was ist eigentlich Biodiversität? Dieser Frage stellten sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler. Der BUND Bremen hatte zum Filmwettbewerb mit dem Thema „Filmen und Forschen im Gras und Moos“ aufgerufen.
21.07.2023, 09:00 Uhr
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Vielfalt schützen und fördern
Von Felicitas Schwanemann

Die Kamera fährt über Baumrinden, Gräser und Gewässer. Mal sieht man kleine Tierchen, mal große Wasservögel. Das geübte Auge erkennt in dem Kurzfilm den Bürgerpark und Stadtwald, in dem die drei Schülerinnen Amelie, Lieke und Reema aus der neunten Klasse der Wilhelm-Kaisen-Oberschule ihren Filmbeitrag gedreht haben. Der Film zum Thema Biodiversität hat zusammen mit einem Beitrag von den beiden Schülerinnen Karla und Marleen, ebenfalls aus der Wilhelm-Kaisen-Oberschule, den ersten Preis beim BUND Filmwettbewerb gewonnen. Beide Gruppen hatten die Idee, eine Kindergruppe vom BUND filmisch zu begleiten. Dabei erklärt eine Grundschülerin ihre Motivation für Artenschutz: „Ich bin gern draußen, in der Natur fühle ich mich frei“, erzählt das kleine Mädchen. Anschließend berichtet sie, was man tun kann, damit es der Natur gut geht. Beide Gewinnerfilme schließen mit dem Spruch, den auch die BUND-Mitglieder häufig zitieren: Was man nicht kennt, kann man nicht schützen.

Doch was ist eigentlich Biodiversität? Das griechische Wort setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Bio bedeutet Leben und Diversität heißt Vielfalt. Gemeint sind also alle Tier- und Pflanzenarten sowie die Menschen und deren Lebensräume auf der Erde. Das alles hängt zusammen wie ein großes Netz. Wachsen etwa auf einer Wiese sehr viele unterschiedliche Pflanzen, dann finden sich dort gleichzeitig viele verschiedene Tiere, die die Pflanzen und Tiere als Nahrung aufnehmen. Alles hängt zusammen und es ist daher sehr wichtig, die Biodiversität zu schützen und zu fördern.
Die Artenvielfalt ist ein Maß dafür, wie viele verschiedene Arten von Tieren und Pflanzen in einem bestimmten Gebiet leben. Sie ist durch die Evolution entstanden, also über eine sehr lange Zeit hinweg. Auch vor dem Menschen gab es bereits Artensterben. Tier- und Pflanzenarten starben aus und andere entstanden neu. Durch den Menschen nimmt die Artenvielfalt jedoch dramatisch ab. Das liegt an den Umweltverschmutzungen, Abholzung, Fischfang, Städten, Anbaugebieten und am Klimawandel.

Bei der Preisverleihung im Überseemuseum wurden die Filmbeiträge dem interessierten Publikum vorgestellt. Alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler bekamen Kinogutscheine, die Gewinner können sich zusätzlich noch über einen Ausflug in den Klettergarten freuen. Anschließend gab es noch einen spannenden Vortrag von Volker Lohrmann, dem Entomologen aus dem Übersee-Museum. Er ist Insektenforscher und begeisterte das Publikum mit atemberaubenden Geschichten über die Welt der Wespen. Wusstest du etwa, dass einige Wespenarten ihre Beute hypnotisieren können? Oder ihre Eier in den gelähmten Körper des Opfers legen, damit der Nachwuchs es langsam aufessen kann? Klingt ganz schön gruselig, oder? Wer mehr über die verblüffende Welt der Insekten wissen will, dem sei ein Besuch im Überseemuseum in der Sammlung von Volker Lohrmann empfohlen.

Deswegen hat es sich der BUND zur Aufgabe gemacht, schon früh in der Erziehung auf die Artenvielfalt aufmerksam zu machen. Die Kindergruppen lernen beim Spaziergang durch den Stadtwald die Natur und ihre Eigenarten kennen und schätzen. Durch den Filmwettbewerb kam das Thema in die Schulklassen. Lieke, eine der Gewinnerinnen, erzählt, dass sie das Thema Artenvielfalt zwar im Biologieunterricht behandelt haben, aber es noch einer viel größeren Aufmerksamkeit bedarf. Am meisten Spaß gemacht an dem Wettbewerb hat ihr, sich die Idee für den Film auszudenken. „Und das Drehen. Das war auch richtig cool“, erzählt die Schülerin. „Dieses spannende Thema muss noch viel mehr Leute erreichen! Aufklärung in diesem Gebiet ist ja enorm wichtig, wenn wir die Erde schützen wollen!“

Info

Ökosystem Wümmewiesen

Wusstest du, dass man in Bremens Umgebung auf ein lebendiges Fossil treffen kann? In den Gewässern der Wümme leben Neunaugen. Das sind kleine fischähnliche Wirbeltiere, die sich seit 500 Millionen Jahren kaum verändert haben. Mehr über die spannenden Tiere und das vielfältige Ökosystem der Wümmewiesen erfährst du im tollen Buch „Neun Augen sehen mehr als zwei. Eine Reise durch die Wümmewiesen“ vom Lionsclub Bremen-Wümme (Kellner Verlag, 40 Seiten, 15 Euro).

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