In die Debatte um die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mischen sich nun auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Auf der Website www.meinungsvielfalt.jetzt haben sie ein "Manifest" veröffentlicht, das einen "neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk" fordert, der "sein Publikum ernst nimmt, der Debatten zulässt und ein breites Meinungsspektrum abbildet".
Dabei wollen einige der nach eigenen Angaben "100 veröffentlichten Erstunterzeichner" zum Teil anonym bleiben, "aus Angst vor beruflichen Konsequenzen". Andere sind ehemalige Beschäftigte oder Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und anderen gesellschaftlichen Bereichen. Sie alle eint der Wunsch, dass ARD, ZDF und Deutschlandradio sich "wieder stärker auf ihre im Medienstaatsvertrag festgelegten Werte und Grundsätze besinnen und nach ihnen handeln" sollten.
Dabei sollten Transparenz und größtmögliche Bürgerbeteiligung wieder im Zentrum stehen. Das bedeute auch, dass die Beitragszahler in medienpolitische, finanzielle und personelle Entscheidungen einbezogen werden müssten, beispielsweise über die Rundfunkräte.
Man zweifle zunehmend an der Ausgewogenheit des Programms, heißt es in dem Manifest. "Minderheiten mit abweichenden Meinungen" würden "diffamiert oder mundtot" gemacht. Eine "innere Pressefreiheit" in den Redaktionen existiere nicht, dort orientiere man sich "am Meinungsspektrum der politisch-parlamentarischen Mehrheit". Gefordert wird zudem ein Verzicht auf kommerzielle Werbung und das Outsourcing von Produktionen.