Hätte es für Joshua von Glahn ein Phrasenschwein gegeben, dann hätte der Coach des Fußball-Landesligisten FC Hagen/Uthlede nach der Bezirkspokal-Partie gegen Bezirksliga-Aufsteiger TSV Sievern ordentlich einzahlen müssen. Seine Hagener hatten sich zwar nach 90 torlosen Minuten mit 4:2 im Elfmeterschießen durchgesetzt, aber das Fazit nach der Partie hätte kaum passender ausfallen können: "Das war ein typisches Pokalspiel und der Pokal hat nun mal seine eigenen Gesetze."
Am Ende konnten sich die Kicker von der Blumenstraße bei Keeper Julian Heubach bedanken, der zwei Elfmeter parierte und damit quasi im Alleingang dafür sorgte, dass die Hagener den Einzug in die nächste Runde feiern konnten. "Natürlich müssen unsere Schützen dann auch noch treffen, da war das Glück dann auf unserer Seite." Für Heubach war es gleichzeitig der erste Pflichtspiel-Einsatz im Dress der Grün-Schwarzen. "Eine gelungene Premiere, das kann man mal so machen", lobte sein Coach.
In Sachen Offensive hätte von Glahn dann nochmal Geld ins Phrasenschwein werfen müssen: "Manchmal ist eben so: Wenn es nicht läuft, dann läuft es nicht." Denn in Sachen Torgefahr ging von den Hagenern über die kompletten 90 Minuten eher weniger aus. Den Höhepunkt der Annäherungen an das Gehäuse von TSV-Keeper Niklas Führer war ein aberkanntes Tor von Defensiv-Mann Christoph Müller in Durchgang eins. Den Kopfball nach einer Flanke von der rechten Seite konnte Führer noch parieren. Der Abpraller landete zwischen Fünfmeterraum und Elfmeterpunkt, wo Müller zur Stelle war und einschob, der Treffer wurde allerdings wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben. Ein Kopfball und ein Distanzschuss der Hagener strahlten in der ersten Halbzeit ebenfalls wenig Gefahr aus.
In Durchgang zwei hatte der eingewechselte Jason Lehmkuhl die beste Gelegenheit für die Grün-Schwarzen. Im Eins-gegen-eins setzte sich Lehmkuhl über die linke Seite durch und dribbelte in den Strafraum, traf den Ball beim Abschluss von der Kante des Fünfmeterraums allerdings nicht richtig und stellte Niklas Führer damit nicht vor Probleme. Ebenfalls in Halbzeit zwei spielten die Hagener einen guten Angriff über Marcel Meyer nicht konsequent genug zu Ende und der Ball landete im Aus. "Insgesamt haben wir kein Chancenfeuerwerk abgebrannt, damit haben wir Sievern natürlich immer wieder Mut gemacht und sie ins Spiel zurückgeholt", erklärte von Glahn.
Die mangelnde offensive Durchschlagskraft blieb allerdings ohne Folgen, denn in der Defensive präsentierte sich der Landesligist makellos. Dazu sei allerdings angemerkt: Vor wirklich große Herausforderungen wurde sie durch den Bezirksligisten auch nie so richtig gestellt. Lediglich zwei Mal kam der TSV dem Kasten von Julian Heubach etwas näher, beide Male war die FC-Hintermannschaft auf dem Posten und konnte schlimmeres verhindern.
Und so zufrieden von Glahn auch mit der Defensivleistung war, waren es eben diese beiden Szenen, die Eindruck hinterließen. "Beide Mal bringen wir uns über die Außen durch individuelle Fehler in die Bredouille, das darf uns so einfach nicht passieren", monierte von Glahn. Die letzten vier Minuten hätten noch einmal dafür sorgen können, dass die Partie zugunsten der Hagener kippt: Nach wiederholtem Foulspiel sah Simon Aulich vom TSV Sievern die Ampelkarte und musste vom Platz, die Gastgeber waren fortan in Unterzahl. Profitieren konnten die Gäste allerdings nicht und mussten die Entscheidung so im Elfmeterschießen erzwingen.
"Insgesamt muss man schon sagen, die Leistung war ausbaufähig, gerade in der Offensive. Defensiv sah es besser aus", fand Joshua von Glahn nach der Partie die passenden Worte. In der zweiten Runde trifft der FC Hagen/Uthlede am kommenden Sonntag mit dem SV Anderlingen jetzt auf den nächsten Bezirksligisten. "Da müssen wir auf jeden Fall eine Schippe drauf legen und uns anders präsentieren, als gegen Sievern."