Heeslingen. Ein 0:2 aufgeholt, ein 2:3 aufgeholt – und am Ende doch mit leeren Händen dagestanden: Der FC Hagen/Uthlede hat ein begeisterndes Oberliga-Spiel beim Heeslinger SC mit 3:4 (1:2) verloren. "Es ist bitter, dass wir uns nicht belohnt haben. Wir hätten zumindest einen Punkt verdient gehabt", haderte FC-Trainer Benjamin Duray.
Er hatte ein Kampfspiel gesehen, eines, "das nicht mit der feinsten Klinge" geführt wurde, "dafür aber mit Engagement". Beide Teams ließen ihr Herz auf dem Platz des gut gefüllten Waldstadions. Schiedsrichter Patrick Herbach (Hannover) trug mit einer großzügigen Linie dazu bei, dass das sehr faire Duell von Minute zu Minute an Intensität gewann und sich letztlich in einen offenen Schlagabtausch steigerte. Ein Fußball-Fest – allerdings mit dem aus Hagener Sicht falschen Ausgang. "Wenn du drei Tore in Heeslingen schießt, musst du mindestens mit einem Punkt nach Hause fahren", ärgerte sich Finn-Niklas Klaus, der wie neun andere Akteure zurück in die Startelf rotierte.
Der 24-Jährige hatte mit seinem Treffer zum 3:3 die Hoffnungen auf diesen einen Zähler befeuert. Per Strafstoß war er zunächst gescheitert, den Nachschuss aber versenkte er. "Der war schlecht geschossen, aber manchmal muss auch Glück haben", fand er. Glück war es sicherlich auch, was den Hagenern zu einem Remis fehlte. Aber das allein wäre als Erklärung zu einfach. "Leider haben wir das eine oder andere Gegentor zu einfach bekommen", fand Duray, und Klaus stieß ins selbe Horn: "Die Tore drei und vier dürfen so nicht fallen. Da hatten wir keine Zuordnung", sagte er mit Blick auf die Gegentreffer von Jan-Ove Edeling und Tim Franke. Von Frankes zweitem Streich erholten sich die unermüdlich anrennenden Gäste nicht mehr.
Dabei hatten die Hagener erneut Nehmerqualitäten bewiesen. Im ersten Durchgang, "als wir nicht so den Zugriff hatten", wie Klaus feststellte, gerieten sie durch Tim Franke und Oliver Gerken ins Hintertreffen. Yannick Bremser brachte sie kurz vor der Pause zurück, mitten in einer Phase, "in der Heeslingen eigentlich die Kontrolle hatte", wie Duray zugab. Das Tor hauchte den Gästen neues Leben ein. Sie schalteten nach dem Seitenwechsel noch einen Gang hoch. Der für den unglücklich agierenden Patrick Hirsch ins Spiel gekommene Kilian-Lasse Tienken glich nach einer Flanke von Sören Wegner aus – das war der Auftakt zu einer wilden letzten halben Stunde, in der Hagen offensiv Stärke bewies, aber defensiv nicht stark genug war, um den HSC auszubremsen. "Wir müssen schauen, dass wir wieder eklig verteidigen", forderte Klaus daher mit Blick auf die nächsten Brocken Spelle und Lohne. Die Defensive ist der Schlüssel, denn "nach vorne geht immer etwas", wie Duray anfügte.