Hagen. Die Fußballer des FC Hagen/Uthlede können doch noch auswärts gewinnen. Nachdem der Oberliga-Absteiger in der kompletten vergangenen Saison keinen einzigen Sieg auf fremdem Platz eingefahren hatte, wurde dieser Fluch nun gleich im ersten Auswärtsspiel der neuen Landesliga-Spielzeit gebrochen. Beim VfL Westercelle setzte sich das Team von Trainer Tjark Seidenberg dabei gleich mit 5:0 (2:0) durch – es war der erste Auswärtsdreier seit dem 3:1 beim MTV Eintracht Celle am 23. September 2020.
Viel mehr noch als das Ende dieser schwarzen Serie freute sich Seidenberg über die Art und Weise des Erfolgs. „Hoch verdient und eigentlich noch zu niedrig“, so lautete das Fazit des Hagener Coaches, der erst in der Nacht zuvor aus seinem Griechenland-Urlaub zurückgekehrt war. Doch sein Team gab von der ersten Minute an mächtig Gas und ging bereits nach zehn Minuten durch Jan Hasselmann in Führung. Dass Kapitän Timo Dressler nach einem schönen Doppelpass mit Finn-Niklas Klaus nur drei Minuten später gleich das 2:0 folgen ließ, spielte den Gästen bei tropischen Temperaturen zusätzlich in die Karten.
Schön herausgespielte Tore
Allerdings musste FC-Keeper Tom Petter Rode danach zweimal Kopf und Kragen riskieren und hielt seinem Team mit zwei Glanzparaden die Null fest. „Das war schon enorm wichtig, wer weiß, in welche Richtung das Spiel sonst geht“, berichtete Seidenberg. So aber blieben die Hagener am Drücker und verpassten bereits vor der Pause eine höhere Führung. Die holte in der 67. Minute dann aber Finn-Niklas Klaus nach, der nach schönem Querpass von Marcel Meyer zur Stelle war. „Davor hat der Schiedsrichter uns sogar schon zwei Tore zurückgepfiffen. Und zweimal hätten wir durchaus Elfmeter kriegen müssen“, so Seidenberg, der angesichts der klaren Führung aber weitestgehend entspannt bleiben konnte.
Sein Team nutzte die ziemlich weiten Räume, die Westercelle anbot, nun gekonnt aus. Eine klasse Kombination der Hagener wurde kurz vor dem Sechzehnmeterraum mit einem Foulspiel gestoppt, Klaus hob den folgerichtigen Freistoß sehenswert in die Maschen (79.). Und sieben Minuten vor dem Ende der Partie schloss Marcel Meyer einen weiteren sehenswerten Angriff der Grün-Schwarzen mit dem 5:0-Endstand ab. Somit war den Hagenern, die in Westercelle mit einem eher ungewohnten 3-4-3-System agierten, der erste Auswärtssieg nach langer Zeit nicht mehr zu nehmen.
Da mit Mirko Franke, Axel France, Fabio Hausmann und Sören Wegner tatsächlich alle Optionen für die Linksverteidigerposition ausgefallen waren, hatte Seidenberg auf eine Dreierkette mit Timo Dressler, Benjamin Duell und Ole Rös umgestellt. „Und das hat sehr gut funktioniert“, freute sich der FC-Coach.
