Hambergen. Julian Gelies war "super stolz auf die ganze Mannschaft". Der von ihm trainierte FC Hambergen bot dem TuS Harsefeld in der Fußball-Landesliga beim 3:3 (2:1)-Unentschieden erfolgreich die Stirn – und war zwischenzeitlich auf dem besten Weg, sogar den zweiten Sieg im zweiten Spiel einzufahren.
Nach 56 Minuten führte der Aufsteiger nämlich mit 3:1, und nicht nur das: Nach der Roten Karte gegen Maximilian Schulwitz wegen einer Tätlichkeit gegen Julian Buhl war Hambergen sogar in Überzahl. Dass es dann am Ende trotzdem nicht zum Sieg reichte, war für Gelies allerdings alles andere als ein Grund zur Enttäuschung. "Harsefeld hat auch zu zehnt eine unglaubliche Qualität. Hier werden nicht viele Mannschaften einen Punkt holen", sagte er, um dann den Fokus wieder auf seine Elf zu richten: "Wenn man sieht, mit wie viel Leidenschaft und Laufbereitschaft wir dagegen gehalten und uns auch unsere eigenen Ballbesitzphasen erarbeitet haben, dann kann ich nur den Hut vor der Mannschaft ziehen und zufrieden sein." Was beim deutlichen Sieg gegen Cuxhaven in der Vorwoche zu erahnen war, wurde in Harsefeld mehr als deutlich: Hambergen kann in der Landesliga mithalten. Sogar mit einem Titelkandidaten.
Dabei zeigte Harsefeld den "Zebras" erst einmal, wie eine erfahrene Spitzenmannschaft zu Werke gehen kann. Unglaublich laut, spielstark und energiegeladen eröffnete die Elf von TuS-Trainer Julian Geils die Partie. Gelies sprach von einem "Feuersturm", den sein Team durchstehen musste. Henry Sung belohnte die frühe Drangphase der Gastgeber mit seinem Abstaubertor zur Führung (13.). Diesen Druck konnte Harsefeld auch angesichts der Temperaturen nicht auf Dauer aufrecht erhalten. Hambergen war nicht beeindruckt und gewann immer mehr Sicherheit, hielt selbst den Ball länger in den eigenen Reihen – und drehte die Partie innerhalb von fünf Minuten. Zunächst war Keno Liebschner nach Zuspiel von Tim Denker erfolgreich (31.), dann nahm Jorit Bierwald einen Pass von Luca Heißenbüttel überragend mit der Brust mit und jagte den Ball in den Winkel (36.). Hambergen führte in Harsefeld – und überstand auch die Drangphasen der Gastgeber am Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Durchgangs.
Dann flog zunächst Schulwitz vom Platz (51.), ehe Bierwald Nick Stellmann bediente, der auf 3:1 für die "Zebras" stellte (56.). Doch gelaufen war die Partie noch lange nicht. Ganz ließ sich Harsefelds Qualität eben nicht aus dem Spiel nehmen. Vielleicht hätte der TuS aufgesteckt, wenn Nick Stellmann das 4:1 oder Jorit Bierwald das 4:2 markiert hätten. Beide verpassten einen weiteren Treffer jedoch. So meldete sich Harsefeld zurück, glich durch Sören Meyers Handelfmeter (73.) und Tobias Böttcher (76.) aus. Ganz stark war die Hamberger Reaktion auf diesen Doppelschlag: Die Rot-Weißen stemmten sich gegen den Angriffswirbel der Gastgeber und sicherten das Remis mit riesigem Kampf. "Wir haben jetzt vier Punkte aus zwei Spielen. Das ist ein super Start für uns", freute sich Gelies.