- Rauchhaus Varrel
- Mühlenensemble Heiligenrode
- Künstlerstätte Heiligenrode
- Kirche Seckenhausen
- Wassermühle Sudweyhe
- Dampflok Weyhe
- Felicianuskirche Kirchweyhe
Historische Orte kennt man oft nur von außen – und genau das will der Tag des offenen Denkmals ändern. Am Sonntag, 14. September, gibt es anlässlich dieses bundesweiten Aktionstags auch in den Gemeinden Stuhr und Weyhe Gelegenheit, historische Gebäude von innen zu besichtigen sowie mehr über ihre Geschichte und die Menschen zu erfahren, die sich um ihren Erhalt kümmern. Diese Angebote sind vor Ort geplant:
Rauchhaus Varrel
Das Rauchhaus (Grüne Straße 8 in Varrel) wurde in den 1830er-Jahren erbaut und bis 1962 von einer Heuerlingsfamilie bewohnt. Nach einem kurzen Leerstand wurde es an einen kulturhistorisch interessierten jungen Mann vermietet, bevor es 1988 von der Gemeinde Stuhr erworben und unter Federführung des Kreismuseums Syke behutsam restauriert und eingerichtet wurde. "Gebäude und Einrichtung sollen das Leben und die Arbeit einer Heuerlingsfamilie in den 1920er- bis 1950er-Jahren zeigen.

Im Inneren des Varreler Rauchhauses gibt es viele historische Geräte zu entdecken.
Die Stuhrer Gästeführung bietet auch am Tag des offenen Denkmals Führungen durch das Haus an. Gästeführer Alexandre Peruzzo startet um 10, 12 und 14 Uhr. Anmelden müssen sich Interessierte nicht. Laut Ankündigung der Gemeinde Stuhr gibt es auch Butterkuchen und Kaffee.
Mühlenensemble Heiligenrode
In Heiligenrode ist am Tag des offenen Denkmals richtig viel los. Denn an dem Tag und am Vortag (13. und 14. September) feiert der Heimatverein Heiligenrode auch sein Erntefest. Zum Tag des offenen Denkmals wird der Heimatverein jedoch auch den historischen Backofen im Backhaus an der Mühlenwiese anheizen. Geplant sind Sauerteigbrote sowie Butterkuchen. Pünktlich um 14 Uhr beginnt der Verkauf. In der Schusterwerkstatt gibt es außerdem Einblicke in die Handwerkskunst und das Leben in Heiligenrode zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts. Zu sehen sind laut Ankündigung der Gemeinde unter anderem altes Werkzeug, original handgemachte Schuhe und Geschäftsbücher von 1890.

Rund um die Klostermühle Heiligenrode gibt es am Tag des offenen Denkmals einiges zu entdecken.
Die Klostermühle Heiligenrode ist auch geöffnet – und zwar von 14 bis 18 Uhr. Die Ehrenamtlichen der Mühlen-Gemeinschaft Heiligenrode bieten Führungen durch die Klostermühle und die Mühlenscheune an. "Eine Besonderheit in der historischen Klostermühle ist die Wärmeerzeugung mithilfe der Wasserturbine und einem Kinetotherm", heißt es in der Ankündigung.
Künstlerstätte Heiligenrode
Zum historischen Mühlenensemble Heiligenrode gehört auch die Künstlerstätte Heiligenrode. Im Müllerwohnhaus ist derzeit die Ausstellung "Alles Unverstandene muss wiederholt werden" der Kunststipendiatin Kathrin Jobczyk zu sehen. Darum geht es nach Angaben der Gemeinde Stuhr in der Ausstellung: "Kathrin Jobczyk nähert sich anhand verschiedener Medien wie Videos, Zeichnung und Objekten an Aspekte von Unverstandenem an." Zentrale Elemente ihrer Ausstellung seien Keramikobjekte aus Variationen sich wiederholender Formen, die an etwas erinnern und doch ganz anders sind. Dazu komme eine Videoarbeit, die eine Begegnung zweier Schnecken zeigt und gegenwärtige Fragen von Begehren und Macht, Grenzen und Besitz aufwirft. Das Müllerwohnhaus ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Kathrin Jobczyk hat für ihre Ausstellung in der Künstlerstätte Heiligenrode verschiedene künstlerische Ausdrucksformen aufgebaut.
Kirche Seckenhausen
Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Seckenhausen lädt zur Besichtigung der Martin-Luther-Kirche an der Industriestraße 8 ein. Beginn ist um 15 Uhr auf dem Pop-up-Platz hinter der Kirche, bei schlechtem Wetter im Anbau der Kirche. Es gibt Kaffee und Kuchen, zudem sind kleine Programmpunkte vorgesehen.
Wassermühle Sudweyhe
Für Weyhes Gemeindearchivar Wilfried Meyer ist die Wassermühle in Sudweyhe (Im Mühlengrunde 15) ein zweites Zuhause. Auch ihm ist es zu verdanken, dass das einst heruntergewirtschaftete Gebäude nun ein prägendes Objekt für das Ortsbild ist, mit dem sich die gesamte Gemeinde Weyhe schmücken kann. "Ich habe gemerkt, was für ein Schatz das als Baudenkmal ist", sagt er rückblickend über sein Engagement. Passend zum Tag des offenen Denkmals bietet Meyer deshalb Führungen durch das historische Gebäude an. "Das ist mein kleines Kind gewesen", sagt Meyer über die Wassermühle, die er zwischenzeitlich als provisorisches Gemeindearchiv nutzte. Erst mit Unterstützung aller Parteien und mit einer Arbeitsgruppe der Weyher Gemeinschaft blühte das Gelände in den 1980er-Jahren auf. "Dann wurde es ein Selbstläufer", sagt Meyer. Bei seiner Führung wird er Einblicke in die Geschichte der Wassermühle geben und zeigen, was sich über die Jahrzehnte in den Räumen geändert hat.
Parallel dazu findet die Finissage der aktuellen Skulptura-Ausstellung statt. Dann sind zum letzten Mal die Werke verschiedener Künstler zu sehen, die im Zuge des Bildhauersymposiums im Frühjahr entstanden sind. "Das ist wirklich eine Ausstellung, die sich sehen lassen kann", sagt Weyhes Kulturbeauftragte Hedda Stock. Mit verschiedenen Materialien hätten die Künstler sowohl Abstraktes als auch Gegenständliches geschaffen.
Sowohl die Führungen zum Tag des offenen Denkmals als auch die Finissage beginnen um 16 Uhr. Die Ausstellung ist in der Zeit von 12 bis 18 Uhr zu sehen.
Dampflok Weyhe
Der Förderverein Dampflok Weyhe bietet die Besichtigung seiner alten Dampflok der Baureihe 50 an. Diese steht heute als Denkmal für den einstigen Verschiebebahnhof Kirchweyhe. Erbaut wurde sie nach Angaben des Fördervereins im Juni 1941 von der Firma Schichau in Elbing (damals Westpreußen). Die Lok befindet sich in der Nähe des Kirchweyher Bahnhofs an der Adresse Bahnhofsplatz 3. Geöffnet sind Lok und Museum von 11.30 bis 17 Uhr. Für Fragen stehen die Vereinsmitglieder zur Verfügung. Der Besuch ist kostenlos, der Verein bittet aber um eine kleine Spende.

Die Dampflok am Kirchweyher Bahnhof kann ebenfalls besichtigt werden.
Felicianuskirche Kirchweyhe
In der Felicianuskirche in Kirchweyhe (Kirchdamm 24) können Interessierte ab 17 Uhr einem Konzert lauschen. Unter dem Motto "Songs Of Life" spielen Kerstin Röhn am Saxofon und Mana Usui an der Kuhn-Orgel Werke unter anderem von Nicolaus Bruhns, Eugène Bozza, Johann Sebastian Bach und Astor Piazzolla. "Das Programm ist sehr vielfältig", verspricht Felicianus-Kantorin Elisabeth Geppert.

Kerstin Röhn (links) und Mana Usui geben ein gemeinsames Konzert in der Felicianuskirche.
Außerdem wirkt der Chor Living Voices aus Heiligenfelde unter der Leitung von Jin Huang beim Konzert mit. Der Chor wird einige Popsongs singen, darunter "Lemon Tree" und "We Are The World". Der Eintritt kostet 15 Euro. Karten gibt es ab 16.15 Uhr an der Abendkasse. Schüler und Studenten haben freien Eintritt.